Immer mehr Millionen. Eintracht Frankfurt hat zum wiederholten Male Rekordzahlen vorgelegt und kann auch wirtschaftlich von seiner furiosen Saison in der Fußball-Bundesliga und der Europa League profitieren. Der Umsatz für die abgelaufene Saison beträgt demnach 201,4 Millionen Euro und ist damit so hoch wie nie zuvor, wie der Verein am Donnerstag in einem Pressegespräch mitteilte. Im Vorjahr betrug der Jahresumsatz noch 140,8 Millionen Euro. Auch das war ein deutlicher Vereinsrekord.
„In der Bundesliga sind wir der Club mit dem rasantesten Anstieg. Die Initialzündung dafür war natürlich der Pokalsieg 2018“, sagte Finanz-Vorstand Oliver Frankenbach, der erst in der vergangenen Woche seinen Vertrag bis 2024 verlängert hatte und damit die langfristig angelegte Zusammenarbeit mit seinen Vorstandskollegen Fredi Bobic und Axel Hellmann fortsetzen wird. Das Eigenkapital stieg durch einen 5,4 Millionen Euro hohen Jahresüberschuss von 29,2 auf 34,6 Millionen Euro. Kommendes Jahr soll der Umsatz etwa 250 Millionen Euro betragen, wie der Vorstand anfügte.
Durch den Erfolg in der Europa League, den erneuten Einzug ins internationale Geschäft und die Multi-Millionen-Transfers von Luka Jovic (Real Madrid) und Sébastien Haller (West Ham United) hat der Verein vor ein paar Jahren noch nicht für möglich gehaltene Meilensteine realisiert. „Unsere aktuelle Wirtschaftslage reicht, um um die Plätze sechs bis elf zu spielen. Es lässt zumindest zu, dass wir die Chance haben, international zu spielen“, sagte Frankenbach.
Dass dies auch mit vergleichsweise geringeren finanziellen Mitteln möglich ist, haben die Eintracht-Profis in den vergangenen beiden Spielzeiten eindrucksvoll bewiesen. Jetzt sind die wirtschaftlichen Voraussetzungen noch besser. Die Funktionäre um Bobic und Sportdirektor Bruno Hübner haben in diesem Sommer Jovic und Haller für mehr als 100 Millionen Euro verkauft und vergleichsweise günstigen Ersatz bekommen: Bas Dost (rund zehn Millionen Euro) und der ausgeliehene André Silva vom AC Mailand kosten nur einen Bruchteil der Summe, die die Hessen einstrichen.
Finanziell rückt der Pokalsieger von 2018 damit immer näher an einige Bundesliga-Rivalen, die der Eintracht vor einigen Jahren noch voraus waren. „Wir haben den Abstand verkürzt“, sagte Frankenbach zum Beispiel mit Blick auf den FC Schalke 04. Dazu hat in großem Teil auch die Europa League, die für einen Gewinn von 20 Millionen Euro nach Steuern gesorgt hat, beigetragen. „Die Zahlen zeigen deutlich, dass es ab einer gewissen Runde kein Verlierer-Cup mehr ist“, sagte Frankenbach. dpa