Das bestätigte der Kommissionsvorsitzende Nikolaus Schneider am Freitag in einem Interview des Bayerischen Rundfunks (Bayern 2, radioWelt am Morgen). „Sehr bewusst mit einem Menschen, der ja betroffen war von dieser Äußerung von Herrn Tönnies“, sagte Schneider über das Telefonat mit Asamoah während der Sitzung am Donnerstag.
Der 63 Jahre alte Fleischfabrikant Tönnies hatte vor zwei Wochen als Festredner beim „Tag des Handwerks“ in Paderborn Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren, so Tönnies. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Für seine Aussagen hatte er sich später entschuldigt und sie selbst als „töricht“ bezeichnet. Sein Amt als Aufsichtsratschef lässt er für drei Monate ruhen.
Asamoah hatte öffentlich Kritik geäußert
Die Kommission habe Tönnies in einem Telefonat „mit dem Rassismusvorwurf konfrontiert und auch seine völlig verfehlte Wortwahl sehr deutlich angesprochen“, sagte Schneider. Tönnies habe „noch einige Informationen gegeben, die wir vorher so nicht kannten, die bisher auch so in der Presse nicht rumgegangen sind. Und wir müssen jetzt an dieser Stelle noch einiges nacharbeiten“, sagte der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Der Ex-Schalke-Profi Asamoah, langjähriger königsblauer Weggefährte von Tönnies, hatte zuletzt öffentlich Kritik geäußert. Er sei „sehr überrascht, geschockt und auch verletzt“, hatte der gebürtige Ghanaer und Manager des Schalker U23-Teams gesagt. „Er beleidigt mich und alle anderen Betroffenen. Das können wir nicht dulden.“ dpa