Paderborn (dpa) - Zwei Tage vor dem ersten Bundesliga-Spiel bei Bayer Leverkusen hat Aufsteiger SC Paderborn den Vertrag mit seinem Erfolgstrainer Steffen Baumgart vorzeitig bis 2021 verlängert. Das gab der Verein am Donnerstag bekannt. „Steffen Baumgart hat die außergewöhnliche sportliche Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren an verantwortlicher Stelle mit gestaltet und ist mit seiner Persönlichkeit zu einem wertvollen Identifikationsfaktor für den SCP07 geworden“, sagte der neue Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono. „Wir freuen uns sehr, dass wir uns noch vor dem Beginn der Saison auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten.“
Der 47 Jahre alte Baumgart übernahm die Paderborner im April 2017 auf einem Abstiegsplatz der 3. Liga. In nur etwas mehr als zwei Jahren führte er den Verein in die Erste Liga zurück. „Der SCP07 hat mir die Chance gegeben, mich als Cheftrainer im höherklassigen Fußball zu beweisen. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagte der frühere Stürmer. „Nun wollen wir mit unserer Spielidee auch in der 1. Bundesliga Erfolg haben und unserer offensiven Art und Weise treu bleiben.“
Als Spieler hatte Baumgart bereits mit Hansa Rostock und Energie Cottbus den Aufstieg in die Erste Liga geschafft. Wie sehr er sich nun auch auf sein erstes Bundesliga-Spiel als Trainer freut, machte er am Donnerstag bei der Pressekonferenz zur Leverkusen-Partie (Samstag, 15.30 Uhr) auf gewohnt unverblümte Weise deutlich. „Bevor ich hier zu emotional werde, sage ich: Das ist für mich ein pures Glück. Glauben Sie mir: Ich freue mir den Arsch wund“, meinte er.
„Der Trainer ist glücklich und zufrieden“
Zu Details des neuen Vertrags, ob der eventuell eine Ausstiegsklausel enthält oder mit einer erheblichen Gehaltssteigerung einhergeht, wollte keiner der Beteiligten auch auf Nachfrage etwas sagen. „Der Trainer ist glücklich und zufrieden“, sagte Baumgart nur.
Daran kann selbst die Aussicht auf den schweren Saisonauftakt nichts ändern. Aufsteiger Paderborn hat den mit Abstand geringsten Etat der Bundesliga. Den Champions-League-Teilnehmer Leverkusen dagegen zählt Baumgart „zu den besten Mannschaften der Liga“.
Außenseiter waren die Ostwestfalen allerdings auch in den beiden vergangenen Jahren in der Zweiten und Dritten Liga häufig genug. Und Baumgarts Stärke bestand genau darin, seinen Spielern Mut, Risikobereitschaft und einen uneingeschränkten Glauben an die eigenen Stärken zu vermitteln. „Wir haben nichts zu verlieren - dieser Spruch stimmt nicht“, sagte er am Donnerstag. „Wir haben jede Woche ein Spiel zu verlieren, wollen aber zeigen, dass wir bereit sind.“ dpa