„Wir haben vereinbart, gemeinsam ein perspektivisches Gespräch zu führen, in dem wir ihm persönlich den Weg aufzeigen werden, den wir mit Borussia Dortmund in den kommenden Jahren gehen wollen“, verkündete Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer der KGaA, und zeigte sich dabei überzeugt, den 27-Jährigen halten zu können: „Unsere Perspektiven werden, was die wirtschaftlichen Bedingungen, angeht deutlich besser. Das ist keine Hoffnung, sondern eine gesicherte Erkenntnis. Es ist klar, dass damit mittelfristig auch Ambitionen verbunden sind, die wir ihm vermitteln möchten.“
Ähnlich wie bei Chefcoach Thomas Doll, wurden auch bei Kehl zwei Gespräche angesetzt. Zumindest das erste, in dem es um die Grundlagen für eine weitere Zusammenarbeit gehen sollte, dürfte mittlerweile stattgefunden haben, auch wenn sich alle Beteiligten in Schweigen hüllen. Allen voran Kehl, der mittlerweile erfahren genug ist, um zu wissen, wie er mit solchen Situationen umzugehen hat. Wasserstandsmeldungen gibt er nicht ab, sondern verweist auf die Bekanntgabe des Ergebnisses. Wann die sein wird lässt der frühere Freiburger dagegen offen: „Wenn es etwas zu vermelden gibt, werden wir das tun.“
Und so ist es gut möglich, dass noch einige Wochen, wenn nicht gar Monate vergehen, bis die Zukunft des „Sechsers“ endgültig feststeht, denn wenn Kehl eins nicht hat, dann ist es Eile. Er weiß, dass der BVB ihn gerne halten würde, kann sich aber ebenso sicher sein, dass lukrative Angebote bei ihm eintrudeln werden, wenn er seine Topform erreicht. Die Vorzeichen dafür sind positiv, die körperlichen Probleme endlich überwunden, und damit die Gefahr, ins Karriereabseits zu geraten.
Nicht nur aufgrund seiner Freundschaft mit Christoph Metzelder, den es vor der Saison zu den Königlichen nach Madrid zog, wird deshalb über ein Auslandsengagement des Nationalspielers spekuliert. Auch ein Wechsel zum FC Bayern München scheint nach der Verpflichtung von Jürgen Klinsmann möglich. Viel wird deshalb davon abhängen, wie der BVB sich in der Rückrunde präsentiert. Jeder zusätzliche Dreier auf dem Konto dürfte die Borussia nicht nur in der Tabelle, sondern auch in den Verhandlungen mit Kehl weiter nach vorne bringen. Denn eins ist klar: Geht der ehemalige Hannoveraner, verliert die Borussia ihre wichtigste Korsettstange.