Präsentiert wird der uruguayische Nationalspieler voraussichtlich am 25. Januar im Rahmen des Freundschaftsspiels gegen den FC Basel. "Vicente wird heute den medizinischen Check absolvieren und am Freitag noch einmal zurück nach Mexiko fliegen, um dort einige Formalitäten zu klären", teilt Müller mit. "Montag kommt er wieder zurück, sodass wir ihn am Dienstag oder spätestens Mittwoch hier zum ersten Training erwarten."
Am Ende ging alles sehr schnell. Hatte der Ex-Profi in den vergangenen Tagen immer wieder die Befürchtung geäußert, der abgebende Verein Deportivo Toluca würde den dort äußerst beliebten Sanchez nicht ziehen lassen, lenkte Club-Chef Fernando Corona nun gegen die Zahlung von gut einer Million Euro Ablöse ein. "Vicente hat sich in den vergangenen sechseinhalb Jahren immer für Toluca eingesetzt, doch jetzt wollte er sich unbedingt noch den Traum vom Fußball in Europa wahrmachen. Das wusste der Präsident, deshalb hat er ihm diesen Wunsch nun auch gewährt", erklärt Müller. "Ein Grund war sicherlich, dass sein Vertrag im Sommer ohnehin ausgelaufen wäre. Nun haben ihn die Verantwortlichen ein halbes Jahr eher gehen lassen."
Fällt die Gesundheitsprüfung wie erwartet positiv aus, dann wird Sanchez bei den Königsblauen einen bis zum 30. Juni 2011 gültigen Vertrag unterschreiben. Die Eingewöhnung dürfte ihm auf Schalke nicht schwer fallen, da ihn die Landsleute Carlos Grossmüller und Gustavo Varela im Revier herzlich empfangen werden.
Im Gegensatz zu den anderen beiden Neuzugängen Zé Roberto und Streit kann Sanchez sofort angreifen. Während der Brasilianer bis zum Start in die Pflichtspiel-Wettbewerbe noch seinen konditionellen Rückstand wettmachen muss und der Ex-Frankfurter für die ersten Prüfungen voraussichtlich noch keine Alternative ist, kann Trainer Mirko Slomka auf den Linksaußen sofort zurückgreifen. In Mexiko hat die Vorbereitung früher als in Deutschland begonnen, Sanchez mit Toluca die ersten Testspiele bereits hinter sich. "Stand heute wäre er für Wolfsburg oder Stuttgart schon ein Thema", meint Müller.
Trotz der zusätzlichen Konkurrenz, soll sich an den Plänen der S04-Verantwortlichen, keinen Spieler aus dem aktuellen Kader mehr abgeben zu wollen, nichts ändern. Mit der Verpflichtung Sanchez' ist dennoch klar, dass sich die Chancen insbesondere von Peter Lövenkrands auf Einsatzzeiten drastisch verschlechtert haben.