Die Gründe hierfür lägen unter anderem im Einzug der AfD ins Parlament, sagte der 45-Jährige im Interview mit der Welt: „Manche Bürger denken sich inzwischen doch: “Wenn die Politiker so etwas sagen dürfen, dann dürfen wir das auch'„, sagte Thiam.
Thiam, der guineische Wurzeln hat und als Integrationsbeauftragter und Nachwuchs-Chef beim Bundesligisten VfL Wolfsburg arbeitet, sieht die Entwicklung als Rückschritt. „In den 80er- und 90er-Jahren war ich als schwarzer Fußballer ein absoluter Exot. Dann kamen Leute wie Anthony Yeboah, Souleymane Sane und andere, und irgendwann war es einfach normal. Dann kam die erste große Flüchtlingsbewegung 2015 - und plötzlich änderte sich die Stimmung“, sagte Thiam.
Zu seiner aktiven Karriere habe Thiam, der in der Bundesliga für den 1. FC Köln, den VfB Stuttgart, Wolfsburg und Bayern München spielte, besonders in Ostdeutschland negative Erfahrungen in Bezug auf seine Hautfarbe gemacht. „Ich habe dort des Öfteren schon rassistische Anfeindungen erlebt und unschöne Begegnungen gehabt“, berichtete Thiam. Als aktiver Spieler habe er auch mal ein Angebot aus Berlin abgelehnt, „weil ich nicht im Osten Fußball spielen wollte“.
Das schlimmste Erlebnis in Sachen Rassismus habe er aber woanders gehabt. „Das war vor anderthalb Jahren, allerdings im Raum Oldenburg, am Rande eines Pflichtspiels unserer U23-Mannschaft. Da beschimpfte mich ein Fan aufs Übelste“, sagte Thiam. Den genauen Wortlaut habe er nicht vergessen: „“Geh doch nach Hause, du Neger'„, erinnerte sich Thiam. sid