Die beiden Neuzugänge Zé Roberto und Albert Streit haben zwar aufgrund ihrer alten Verletzungen noch Trainingsrückstände, doch zum Rückrundenstart gegen Stuttgart könnten sie schon so weit sein, ihre Ansprüche geltend zu machen. „Der Druck auf die Spieler und die Konkurrenz vor allem im Mittelfeld ist groß“, weiß der Coach.
Die in der Defensive bisher gesetzten Fabian Ernst und Jermaine Jones haben Zlatan Bajramovic und Levan Kobiashvili, der allerdings eher als linker Verteidiger eingeplant wird, im Nacken. Weiter vorne ist das Gedränge noch größer. Zé Roberto, der sich rechts oder links hinter den Spitzen am wohlsten fühlt, duelliert sich mit Ivan Rakitic und Mesut Özil. Auf den Außenbahnen dürfte Streit, wenn er denn so weit ist, sofort in die Truppe rutschen. Gustavo Varela ist, seine Gesundheit vorausgesetzt, nur eine Alternative. Die schlechtesten Karten hat momentan Carlos Grossmüller. Bis er nach Ablauf seiner Rotsperre wieder in der Bundesliga mitmischen darf, ist es noch weit.
„In der Hinrunde haben wir zu wenig Tore aus dem Mittelfeld gemacht“, weiß Slomka, es waren nur vier. „Außerdem haben wir aus dieser Position zu wenige Treffer vorbereitet“, hat der Fußballlehrer in der Statistik lediglich zwölf Erfolgserlebnisse ausgemacht.
Das dürfte sich gerade angesichts der Verstärkungen für die Offensive ändern. Zé Roberto wie Streit gelten allerdings nicht als Vollstrecker, daran haperte es schließlich am meisten, sondern sind gute Vorbereiter. „Ich habe vor jedem Konkurrenten Respekt, aber Schalke hat sich sehr um mich bemüht und auch eine Menge Geld für mich ausgegeben. Deswegen denke ich, dass man hier meine Stärken richtig einschätzen kann“, zeigt sich Streit sehr selbstbewusst. „Das wäre auch ein ziemlich teurer Tribünenplatz!“
Spätestens im Februar, wenn ein Termin den nächsten jagt und sich leider wohl auch die ersten Verletzten abmelden, wird sich das Hauen und Stechen selbst regulieren. „Wir haben José und Albert bewusst geholt, um auf die Englischen Wochen vorbereitet zu sein“, betont Manager Andreas Müller mit Blick auf die Dreifachbelastung in der Meisterschaft, Champions League und dem DFB-Pokal. „Wir spielen jetzt um Titel, da wollen alle dabei sein“, rückt Slomka nicht von den hohen Vorgaben ab. Er und seine Spieler werden sich daran messen lassen müssen.