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Tagebuch aus dem Schalker Trainingslager
Tag 1, Sonntag, 6. Januar

Tagebuch aus dem Schalker Trainingslager
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Kleiner Hexenschuss im Rücken, die Nase läuft: Herzlich Willkommen in der Türkei, bei frühlingshaften 18 Grad und leicht verschleiertem Sonnenschein geht der RevierSport-Redakteur in Belek am Stock. Nach dreistündigem Flug von Münster/Osnabrück in Antalya gelandet, entschädigt der erste Blick über das Panorama, links das Taurusgebirge mit schneebedeckten Hängen, rechts das Meer mit sich sanft kräuselnden Wellen, für die nicht ganz unbeschwerliche Anreise.

Schon um Viertel vor Sieben haben mich die Kollegen Kai Regnitter und Dominik Abel in Gelsenkirchen abgeholt, Punkt acht waren wir am Schalker Partner-Airport in Ladbergen, wo schon ein paar S04-Fans erste Bierdosen stemmten. Da es bis zum Abheben der Air Berlin-Maschine mit der Kennnummer 1000 nicht bei einer Büchse bleibt, treibt es die Jungs schon beim Steigflug auf die Örtlichkeiten. Wir sitzen in der letzten Reihe, direkt hinter uns ist das Klo. Selten so viel Spaß gehabt! Auch die Stewardess, die die eiligen WC-Gäste anfangs noch höflich auf ihre Sitze zurück bittet, da die Anschnallzeichen ja noch gar nicht erloschen seien, wird zunehmend entnervt.

RevierSport-Chefredakteur Heiko Buschmann am Flughafen mit S04-Keeper Manuel Neuer (Foto: firo)

Sie bewahrt die Contenance, Berufsethos eben. Mein Sitznachbar Jörg Strohschein ist da rabiater. Er hat seinen Laptop auf die Tablettablage vor sich gezwängt und will die Zeit nutzen, um einen PR-Text zu schreiben. Spätestens beim zweiten Rempler eines von dem Druck im Schritt gepeinigten Fans schnauzt er rum, als ob wir hier im Stadion wären.

Die Mannschaft, die ganz vorne sitzt, bekommt davon nicht so viel mit. Einige Anhänger mogeln sich zu den Spielern, versuchen ein wenig Smalltalk oder machen unverzichtbare Bilder mit ihren Fotohandys oder Digitalkameras.

Um 14.29 Uhr ist auch das geschafft, wir landen. Auf dem internationalen Airport Antalya wird Halil Altintop erst einmal von diensthabenden Sicherheitskräften und anderem Bodenpersonal in Beschlag genommen. Während der Stürmer auf Schalke momentan einen schweren Stand hat, ist er als Nationalspieler hier ein Volksheld. Frei nach dem Motto der Pfadfinder, hat er ja auch schon eine gute Tat hinter sich. Bei der Passkontrolle gerät die Schlange vor dem Abfertigungshäuschen bei Zé Roberto ins Stocken. Schalkes Neuverpflichtung fehlt in seinem Reisepass irgendein Stempel.

Halil meldet den Zöllnern in deren Landssprache, dass der Brasilianer neu sei und sie ihn doch bitte durchlassen mögen. Es klappt, und mit dem Bus geht es weiter nach Belek. Die Profis werden von Fahrer Lars Laser in Empfang genommen, der die 3.500 Kilometer mal eben mit dem Mannschaftsbus abgerissen hat. In Belek angekommen, kommt mir eine Idee: Vor 25 Jahren hier mit einer Maschendrahthandel selbständig gemacht, dann würde ich jetzt nicht hier sitzen und Texte tippen.

Bis morgen, Heiko Buschmann

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