Bereits am Tag des Vorfalls hatte der VfB Stuttgart bundesweit gültige Stadionverbote für ein Jahr gegen sämtliche an der Auseinandersetzung beteiligten Personen ausgesprochen. Vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg am heutigen Samstag hat die Polizei Köln nun zusätzlich ein sogenanntes Bereichsbetretungsverbot gegen diese 60 Fans verhängt.
Damit dürfen sie sich auch im Umfeld der BayArena nicht aufhalten. Bei Zuwiderhandlung droht ihnen ein Zwangsgeld in Höhe von 500 Euro.
Fans kritisieren die Verbote
In der Leverkusener Fanszene stoßen die Maßnahme und insbesondere ihre Begründung auf Unverständnis. "Gerechtfertigt wird dies durch die scheinheilige Begründung, dass ein rivalisierendes Verhältnis zwischen unserem und dem Nürnberger Fanlager bestehe", schreibt das Leverkusener Fanzine "Reines Gewissen" auf seiner Facebook-Seite. "Zusätzlich wird selbst Fans, die das erste (!) Mal überhaupt irgendwie beim Fußball vermeintlich involviert waren, vorgeworfen, es bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich dies wiederhole."
Im Bereich, den die von den Verboten betroffenen Leverkusen-Fans nicht betreten dürfen, liegt auch das "Stadioneck". In der Kneipe stimmen sich die Bayer-Anhänger traditionell auf ihre Heimspiel ein. "Die Tatsache, dass man eben kontrolliert wurde, rechtfertigt, dass man das Fußballspiel nicht nur nicht mehr im Stadion, nein sogar nicht mal mehr im Eck schauen darf und man dadurch auch noch von vielen seiner Freunde getrennt wird", kritisieren die Fanzine-Macher. "Bewiesen werden muss das ganze nicht, die Unschuldsvermutung wird hier umgedreht und grundsätzlich vermutet, dass die Person nicht nur schuld ist, sondern automatisch auch zum Wiederholungstäter wird. Deutschland im Jahre 2019." fn