"Ich verspüre keine großen Emotionen, dafür ist das alles schon zu lange her", sagt der Zebra-Linienchef, "außerdem habe ich in den letzten Jahren schon mit anderen Clubs gegen die Eintracht gespielt. Das System hat sich zudem verändert. Zu meiner Zeit waren wir offensiver ausgerichtet."
Damit spricht Bommer auch gleich das Kernproblem für die letzten 90 Minuten des Jahres 2007 an. "Wir müssen gegen Frankfurt höllisch aufpassen", hebt er warnend den Zeigefinger, "uns erwartet ein Geduldsspiel. Ich kenne meinen Trainer-Kollegen Friedhelm Funkel und weiß, welche Parole er ausgibt. Die rühren Beton an."
Ein Blick auf die Statistik bringt folgende Erkenntnisse - Bommer: "Wir teilen uns zusammen mit Frankfurt je vier Siege, aber bei den Unentschieden haben sie deutlich mehr erreicht: Nämlich acht Stück im Gegensatz zu dem einen Remis von uns. Das haben sie uns voraus."
Verzichten muss der MSV gegen die Elf aus der Banken-Metropole neben dem für drei Spiele gesperrten Mo Idrissou auch auf Nachverpflichtung Roque Junior. "Wir haben es noch Mal getestet, mussten aber abbrechen", erklärt Bommer. Der Muskel hatte in der Endphase gegen die Bayern seinen "Geist" aufgegeben, Roque musste nach starker Partie vorzeitig raus. Außerdem meldet sich Christian Tiffert (Knieprobleme) ab, Ersatzkeeper Sven Beuckert steht wegen Schulter-Problemen nicht zur Verfügung.
Klemen Lavric reist möglicherweise noch zum Spiel an, wird aber wegen der Beerdigung seines Vaters (RS berichtete) keine Alternative sein. Bommer: "Ich stelle Klemen frei, ob er bei der Frankfurt-Begegnung dabei sein möchte. Wie es sich anhörte, ist sein Kopf nicht so frei, was ich aber absolut verstehen kann."
Die sicherlich motivierende Aussicht, die Hinrunde nicht auf einem Abstiegsplatz zu beenden und so mit freundlichem Tabellenbild ins Jahr 2008 einzubiegen, entlockt dem MSV-Coach nur ein Schulterzucken. "Ob wir auf einem Platz über dem Strich überwintern, ist mir eigentlich egal. Wichtig ist einzig und alleine, was am 34. Spieltag passiert. Das kann sich doch alles von Woche zu Woche ändern. Mir kommt es vor allem darauf an, dass die Mannschaft funktioniert und entsprechend arbeitet."