"Herr Kentsch, fünf Tage nach der Entlassung von Ernst Middendorp haben sie Michael Frontzeck als Nachfolger präsentiert. Wieso ist Frontzeck ihr Wunschkandidat?"
Roland Kentsch: "Er ist ein exzellenter Mann, der eine klassische Schule als Assistenztrainer durchlaufen hat. Er hat unter einigen sehr guten Trainern gearbeitet, darunter Hans Meyer in Mönchengladbach. Wir sind zu 110 Prozent von ihm überzeugt und wollen mit einem Trainer der jüngeren Generation langfristig arbeiten."
"Wäre nicht Detlev Dammeier auch eine Option gewesen?"
Kentsch: "Er war für diese Situation gut geeignet, weil er bis vor zwei Jahren selbst noch Spieler war. Er kennt die Spieler, er weiß wie sie ticken. Aber er hat noch keine A-Trainerlizenz. Seine Aufgabe liegt daher vorerst bei den Amateuren und beim Nachwuchs."
"Ohne Ernst Middendorp wirkte die Mannschaft befreit, sie besann sich auf alte Tugenden. Wie ist das zu erklären?"
Kentsch: "Sie war tatsächlich befreit und hochmotiviert. Wir haben in der Woche viele Gespräche geführt, es war abzusehen, dass die Mannschaft zeigen wollte, dass sie auch als Mannschaft spielen kann."
"Die Fans verweisen auf Frontzecks Abstieg mit Alemannia Aachen..."
Kentsch: "Das ist verständlich, denn für uns geht ein turbulentes Jahr zu Ende. Frontzeck ist unser kleines Weihnachtsgeschenk. Er wird sich am 4. Januar allen Fragen stellen und erstmals das Training leiten."
"Ist die Arminia zum Trainer-Schleudersitz geworden?"
Kentsch: "Wir haben verschiedene Trainer gehabt in den vergangenen Jahren. Aber wir sind kein Verein, der Trainer verschleißt. Bei Arminia Trainer zu sein, ist immer noch ein relativ sicherer Job."
"Würden sie mit Frontzeck in die 2. Liga gehen?"
Kentsch: "Der Vertrag gilt auch im Abstiegsfall. Sollten wir allerdings den Klassenerhalt verpassen, müssten wir uns doch dringend zusammensetzen und reden. Das ist ganz klar."