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BVB: 0:4-Abschuss in Wolfsburg - Doll-Team auf "Highway to hell"
Mit Kater nach Jakarta

Gesprächsbedarf: Hans-Joachim Watzke und Reinhard Rauball dürften sich so ihre Gedanken gemacht haben. (Foto: firo)
Gesprächsbedarf: Hans-Joachim Watzke und Reinhard Rauball dürften sich so ihre Gedanken gemacht haben. (Foto: firo)
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Als beide Teams gestern Nachmittag in die VW-Arena einliefen, schallte der AC/DC-Hit "Highway to hell" aus den Lautsprechern. In den folgenden 90 Minuten begaben sich die Borussen schon fast freiwillig auf die Straße in die Verlierer-Hölle. Thomas Doll sauer: "Ich denke, jeder hat gesehen, dass wir nach elf Minuten schon 0:2 hinten lagen und vieles falsch gemacht haben."

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Weggeschaut hätten in dieser Phase am liebsten die 4.000 mitgefahrenen Borussen-Anhänger. Zunächst ließ Roman Weidenfeller einen haltbaren Zwölf-Meter-Schuss von Marcel Schäfer durch die Hände rutschen, sieben Zeigerumdrehungen später konzentrierten sich gleich vier Schwarz-Gelbe auf Edin Dzeko. Der hatte keine Mühe, quer auf Schäfer zu passen. Dessen Hereingabe netzte Ricardo Costa locker ein.

Zwei grobe Schnitzer, die schon als Fallstudie herhalten konnten. Doch den BVB-Coach nervte nicht nur dieser Rückschlag. "Es ist mir unbegreiflich, wie man sich nach zwei guten Spielen so präsentieren kann. Wir haben erst nach 20 Minuten angefangen, Fußball zu spielen."

Das lag auch daran, dass die Gastgeber trotz des Vorsprungs weiterhin nicht mit breiter Brust auftraten. Felix Magath: "Natürlich haben uns diese Treffer geholfen. Man hat trotz allem deutlich gesehen, dass meine Mannschaft nach den vergangenen Wochen unsicher wirkte."

Doch sowohl Mladen Petric als auch Giovanni Federico vergaben zwei Hochkaräter, die Dortmunds Fußball-Lehrer zum Handeln zwangen: "Wolfsburg hat es uns vorgemacht, wie man engagiert Fußball spielt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann alles versucht."

Damit spielt der 41-Jährige auf die Einwechslung von Diego Klimowicz an. Die Folge war eine Systemänderung, mit der sein Team noch weniger zurecht kam, obwohl schon zuvor genug Baustellen sichtbar waren. Doll: "Die Viererkette hat sehr unsicher agiert." Wie wahr. Christian Gentner durfte sich nach Schäfers Hereingabe auch bei Weidenfeller und Wörns bedanken, dass er unbedrängt aus kurzer Distanz sein persönliches Erfolgserlebnis feiern konnte.

Dortmunds Linienchef wähnte sich schon im Fegefeuer. "Es ist schon öfter vorgekommen, dass wir als Aufbaugegner fungiert haben." Geladen ballerte er nach: "Aber ich habe gesehen, auf wen ich mich verlassen kann oder auch nicht." Eine Beurteilung, die schwer nachzuvollziehen ist. In die erste Rubrik ist nur der Brasilianer Tinga einzuordnen, alle anderen BVB-Profis erwiesen sich in der Autostadt als nicht Bundesliga-reif.

Erneut drohte Dortmunds Trainer: "Der eine oder andere wird sich hinten anstellen können." Härtere Maßnahmen wurden in der Vergangenheit aber nur verbal gezündelt, das Verbannungs-Feuer erlosch jeweils vor der nächsten Partie. Felix Magath dagegen zeigte sich zufrieden. "Wir haben nach dem Wechsel nachgelegt und unsere Aufgabe erfüllt. Wir stehen nach der Hinserie genau da, wo wir hin wollten - nämlich im Mittelfeld der Tabelle."

Nur einen Rang hinter dem BVB, der hingegen ganz andere Ambitionen hat. Das wissen auch die Spieler, die nun ihre heutige Asien-Reise nach Jakarta mit einem gehörigen Kater antreten. Und der wird sie gerechterweise bis zum Rückrundenstart am 2. Februar beim MSV Duisburg begleiten.

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