Als neuer Generalsekretär des größten Sportfachverbandes der Welt (knapp 6,5 Millionen Mitglieder) soll der derzeitige DFB-Direktor Wolfgang Niersbach vom Präsidium berufen werden. Die 256 Delegierten werden in der Mainzer Rheingoldhalle zudem die Aufstockung des Präsidiums auf 18 Personen beschließen. Aufnahme sollen neu Nationalmannschafts-Teammanager Oliver Bierhoff und Matthias Sammer als DFB-Sportdirektor finden.
Als Ehrenmitglied ohne Stimmrecht soll auch der ehemalige DFB-Chef Gerhard Mayer-Vorfelder diesem Gremium angehören, während Ehrenpräsident Egidius Braun weiterhin als Mitglied auch Stimmrecht besitzt. Der Ligaverband wird durch Liga-Boss Reinhard Rauball, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert, sowie den beiden Vize-Präsidenten des Ligaverbandes, Peter Peters und Harald Strutz, repräsentiert.
Viel Brisanz birgt der Poker um den Grundlagenvertrag zwischen DFB und Ligaverband. 2009 läuft die zwischen Dachverband und Liga bestehende Vereinbarung aus, aber schon jetzt macht die DFL keinen Hehl daraus, mehr Geld vom DFB fordern zu wollen. Die Liga will die durch den Grundlagenvertrag festgelegte Größe ihres Anteils an den Einnahmen der Nationalmannschaft hinterfragen. Die TV-Verhandlungen des DFB in Bezug auf Fernsehvermarktung der Nationalmannschaft bzw. die bereits geschlossene Vereinbarung der DFL mit dem Münchner Medien-Unternehmer Leo Kirch über die Vermarktung der Bundesliga-TV-Rechte von 2009 bis 2015 (Gesamteinnahmen 3,45 Milliarden Euro) spielen dabei eine grundlegende Rolle.
Der Ligaverband zahlt derzeit jährlich mindestens 12,8 Millionen Euro an den Verband. Diese Summe resultiert aus der Nutzung überlassener Rechte und Zahlung eines jährlichen Pachtzinses von drei Prozent der Eintrittsgelder und Media-Einnahmen aus Meisterschaftsspielen der Lizenzligen. Der DFB hat sich verpflichtet, aus den Einnahmen der A-Länderspiele (TV-Rechte, Sponsoren, Eintrittsgelder etc.) abzüglich damit direkt zusammenhängender Aufwendungen eine Vergütung von 18 Prozent oder mindestens 12,0 Millionen Euro an den Ligaverband zu zahlen.