Die erste Niederlage unter dem neuen Trainer Bojan Prasnikar besiegelten zwei direkt verwandelte Freistoßtore der Duisburger durch Björn Schlicke (7.) und Ivica Grlic (73.). Für Energie konnte Kapitän Timo Rost lediglich den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer markieren (66.).
Prasnikar bilanzierte: "Die zweite Hälfte war von uns besser als die erste. Aber zwei Gegentreffern nach Freistößen sind für uns zuviel. Der zweite war ein schöner Schuss, der erste war sicher vermeidbar. Für uns gilt nun, einfach weiterzumachen. Aber es wird sehr schwer."
Vor 14.853 Zuschauern im Stadion der Freundschaft entwickelte sich auf nassem Rasen das erwartete Kampfspiel zweier verunsicherter Mannschaften. Während die Duisburger zunächst zumindest in Ansätzen um Linie im Spiel bemüht waren, präsentierten sich die Hausherren in der ersten Halbzeit in desolater Verfassung. Die Mittelfeldspieler blieben ohne Ideen, folgerichtig hingen die Stürmer komplett in der Luft. Auch die Abwehr zeigte sich bei den wenigen MSV-Angriffen nicht gerade sattelfest. Die Gäste zogen sich nach der Führung durch Schlicke, dessen flach geschossener Freistoß aus knapp 30 Metern für Energie-Torhüter Tomislav Piplica wegen des rutschigen Bodens nur schwer haltbar war, zunehmend zurück, blieben aber bei Kontern gefährlich.
Die Cottbuser Fans quittierten den bis dahin katastrophalen Auftritt ihres Teams zur Halbzeit mit einem gellenden Pfeifkonzert. Dies verfehlte seine Wirkung nicht: Die Hausherren zogen nach dem Wechsel einen Sturmlauf auf und wurden durch den verdienten Ausgleich von Rost nach einer Flanke von Dimitar Rangelow belohnt. Der erneute Führungstreffer für den MSV durch Grlics Freistoß fiel aus heiteren Himmel.
Was MSV-Coach Rudi Bommer sicher egal war. Stimmlich sichtlich gezeichnet analysierte er: "Besonders vor dem Wechsel haben wir sehr ordentlich agiert. Dann haben wir geschludert, erst nach dem 1:1 haben wir wieder zu unserer Ordnung wieder gefunden. Wir sind mit dem Rest des Kaders hier hergereist und haben uns sehr gut präsentiert. Wir bleiben den Abend über noch in Cottbus und werden ein Bier zusammen trinken."
Kunstschütze Ivica Grlic ergänzte: "Wir lassen uns ein oder zwei Bier schmecken, das war es aber auch schon, denn wir haben uns das Leben am Ende viel zu schwierig gemacht. Trotzdem sind wir sensationell aufgetreten, wir waren mit dem letzten Aufgebot angereist. Großes Kompliment an die Truppe."