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Nur noch Bayern wird von Adidas ausgestattet

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Kingsley Coman, FC Bayern München
Kingsley Coman, FC Bayern München Foto: firo
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Der Deutsche Meister wird als einziger Bundesligist von Adidas ausgestattet. Grund dafür ist ein Strategiewechsel – andere Hersteller wittern ihre Chance.

Die Botschaft, die beim Testspiel gegen Paris St.-Germain (3:1) auf dem Plakat der Bayern-Anhänger prangte, war eindeutig. „Trikot: lila-grau – Kalle stopp die Vermarktungssau“, stand da in roten Buchstaben. Nun könnte man den Fans eine Farbschwäche unterstellen, weil das neue Auswärtstrikot des Rekordmeisters eher mintgrün als grau leuchtet. Aber die Nachricht an den Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge spiegelt trotzdem die Meinung zahlreicher Bayern-Fans wider, die das Design in den sozialen Medien als hässlich schimpfen.

Der bayerische Disput zeigt, dass die Ausrüstung eines Fußball-Klubs mehr bedeutet als nur ein paar Stücke Stoff. Anhänger kaufen sich Identität, die Vereinsfarben sind ihnen heilig. Auch deswegen wird in der Bundesliga immer wieder über gewagte Designs wie das weinrote BVB-Auswärtstrikot gespottet, sich über die Preise echauffiert. Auch deswegen bezahlen Sportartikelhersteller viele Millionen, um die Trikots für viele Klubs herstellen zu dürfen.

Mit einer Ausnahme: Adidas fährt nun eine andere Strategie. Vor drei Jahren unterstützte Adidas fünf Vereine in der Bundesliga, doch da der Hamburger SV zuletzt abgestiegen ist und der Vertrag mit dem FC Schalke auslief, spielen nur noch die Bayern in Trikots mit den drei Streifen. Ein bewusster Rückzug. „Wir konzentrieren uns noch stärker auf Partnerschaften mit jungen, aufstrebenden Spielern sowie auf ausgewählte Top-Vereine und Top-Verbände“, erklärt Adidas-Sprecher Oliver Brüggen dieser Zeitung. Heißt auch: Die restlichen deutschen Vereine sind zu schlecht für den Ausrüster. Die Konkurrenz geht anders vor. Die US-Firma Nike etwa unterstützt fünf Bundesliga-Klubs, die britische Firma Umbro drei – darunter jetzt Schalke. Das neue S04-Trikot huldigt dem Bergbau und steht für den Trend zum klassischen Design, oft garniert mit dem Stadtwappen. „Die Gespräche mit Umbro waren sehr gut“, meint Schalkes Marketing-Chef Alexander Jobst. Hinter den Kulissen erfährt man aber auch, dass sich die Königsblauen von Adidas nicht genug wertgeschätzt fühlten. Von Umbro erhalten sie nun pro Jahr 8 Millionen Euro. Auch gut.

Knapp 100 Euro für ein neues Trikot Puma sponsert drei Erstligisten, darunter Borussia Dortmund. „Wir sind Ausrüster großer Vereine, dies hält uns nicht davon ab, auch kleinere in Betracht zu ziehen“, erklärt Sprecherin Kerstin Neuber. Der Preis für das Puma-Trikot des BVB wurde aber erhöht. 97,95 Euro kostet die Erwachsenen-Variante beflockt mit Spielernamen und Bundesliga-Logo. Schalker mussten dafür zuletzt sogar über 100 Euro zahlen. Zu viel, wie der Verein an den Verkaufszahlen gemerkt hat.

Und Adidas? Kritiker bezweifeln, dass es klug ist, die heimische Liga zu ignorieren. Trotzdem hat das Unternehmen 2017 mit mehr als 20 Milliarden Euro einen Rekordumsatz vermeldet. Die größten Zugewinne gab es in China. Dafür braucht es die Bundesliga nicht.

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