André Schürrle, 1:2 verliert Borussia Dortmund gegen Mainz 05. Woran hat es gelegen? Das hat jeder gesehen. Mainz hat einfach mehr Herz gezeigt, mehr Leidenschaft, mehr Aggressivität in den Zweikämpfen. Da ist es egal, gegen wen man spielt, wenn man das nicht hat, und wir hatten es heute nicht, kann man kein Bundesligaspiel gewonnen. Und das haben wir heute erfahren.
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Wie lässt sich das erklären in einem so wichtigen Spiel? Das ist extrem schwer zu erklären. Ich habe die 1. HZ von draußen gesehen. Wir können immer sagen, wir wollen genauso auftreten, weil wir genauso in die Champions League wollen, wie die Mainzer nicht absteigen wollen. Man kann das immer vor dem Spiel sagen, aber man muss es auch auf dem Platz zeigen. Eigentlich hätte die Mannschaft doch voller Selbstvertrauen ins Spiel gehen müssen. Trotzdem stand es nach 13 Minuten schon 0:2. Das war genau das Szenario, das richtig schlecht für uns war: Wir hatten gerade angefangen, da stand es schon 0:1. Dann haben wir ein bisschen was versucht, sind angelaufen, dann stand es schon 0:2. Dann hat man gesehen, dass die Verunsicherung kam, die Zuschauer wurden unruhig - und das hilft uns nicht. Dann haben wir wieder eher nach hinten gespielt als nach vorne gespielt. Das war in den letzten Spielen anders, da waren wir von Anfang an drin und es ist richtig gut gelaufen.Die zweiten Bälle nach Zweikämpfen gingen fast immer an die Mainzer. Warum? Das ist eine Frage der Frische im Kopf. Bei zweiten Bällen geht es darum, dass man antizipiert, dass man versucht, sich so zu staffeln, dass man da ist, wenn der Ball zurückkommt. Das ist in unseren schlechten Spielen immer unser Hauptproblem, dass wir wenig Kontrolle haben, weil wir die zweiten Bälle herschenken und in Konter laufen. Jetzt haben wir noch ein Spiel, da geht es nicht um taktische Dinge, da müssen wir richtig Gas geben und in den Zweikämpfen da sein. Dann können wir auch unsere Qualität ausspielen. Wenn wir das nicht machen, nutzt alle Qualität, die wir zweifellos auf dem ganzen Feld haben, überhaupt nicht. Fährt man jetzt mit flatternden Nerven zum letzten Saisonspiel bei der TSG Hoffenheim? Nein. Wir haben Spieler, die den Druck gewohnt sind, die solche Spieler auf Messers Schneide schon hatten. Deswegen gibt es kein Nervenflattern. Sie haben drei Punkte und sechs Tore Vorsprung auf den Tabellenfünften Leverkusen. Wie bewerten Sie diese Ausgangslage? Sehr trügerisch. Hoffen heim hat zwar verloren, aber die waren zuletzt in Topform, können viele Tore schießen. Wir müssen gut verteidigen, wenig Tore kriegen - und dann glaube ich nicht, dass Leverkusen 6:0 gewinnt. Liegt ihnen der nächste Gegner Hoffenheim als offensivere Mannschaft vielleicht besser? Schwer zu sagen. Ich kann nicht sagen, wer uns in dieser Saison wirklich liegt. Mal machen wir gegen ein Top-Team ein gutes Spiel, mal gegen einen Abstiegskandidaten. Und dann machen wir gegen beide ein schlechtes Spiel. Deshalb müssen wir auf uns schauen, müssen eine andere Körpersprache und eine andere Zweikampfhaltung an den Tag legen - und dann müssen wir unsere Qualität ausspielen.