Wirklich perfekt war der lange Pass von Manuel Akanji nicht geschlagen, er kam leicht in den Rücken von Jadon Sancho geflogen. Doch der Angreifer von Borussia Dortmund streckte in vollem Lauf das Bein aus, nahm den Ball technisch höchst anspruchsvoll mit der Außenseite des rechten Fußes perfekt mit, lief noch ein paar Schritte und streichelte ihn dann präzise in den Lauf von Maximilian Philipp, der das 3:0 gegen Bayer Leverkusen erzielte. „Wie er den Ball da mitnimmt, das zeigt schon alles“, schwärmte sein technisch auch nicht eben unbegabter Mitspieler Marco Reus, als der 4:0-Sieg für den BVB besiegelt war.
Was der deutlich erfahrene Angreifer sagen wollte: In dieser Szene zeigte Sancho, all das, was den 18-jährigen Engländer zu einem außergewöhnlich großen Talent macht. Tempo, höchste technische Fertigkeiten, Unbekümmertheit und eine gehörige Portion Spielverständnis. „Mit seiner überragenden Schnelligkeit und seinem fiesen Haken kann er schon einige Gegner schwindlig spielen“, lobte Philipp. „Sein Antritt ist brutal.“
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Zu sehen war das gegen Leverkusen in vielen Szenen: Sancho bereitete nicht nur das 3:0 vor, auch beim 4:0 flankte er den Ball punktgenau auf den Kopf von Marco Reus. Und das 1:0 hatte er gleich selbst erzielt, als er den Ball frei vor dem Tor cool ins lange Eck schlenzte. Mit seinem Tempo und seinen Dribblings sorgte Sancho immer wieder für Gefahr im gegnerischen Strafraum – und beeindruckte auch seine erfahreneren Mitspieler: „Wir alt ist er? 18?“, fragte Reus. „Ich war nicht so weit in dem Alter. Respekt, wie er das heute gemacht hat.“ Zu meckern gab es wenig am Auftritt des Teenagers – ein bisschen aber schon: Seine erste dicke Chance vergab er, weil er viel zu überhastet und aus zu großer Distanz abschloss, als er völlig alleine aufs Gästetor zulief. Da zeigte sich dann doch die mangelnde Erfahrung des 18-Jährigen. „Natürlich muss er noch viel lernen“, sagte auch Philipp. „Aber mit 18 ist er schon sehr, sehr weit.“ Darauf ausruhen solle sich Sancho aber nicht, mahnte Abwehrspieler Akanji: „Ich gönne ihm das von Herzen, aber jetzt muss er weiterarbeiten“, sagte der Schweizer. „Ein gutes Spiel ist schön, aber man muss Woche für Woche Konstanz zeigen und ich hoffe, dass er nächste Woche wieder so spielt.“