Und so gab Sportchef Horst Heldt den strengen Mahner - um das Ziel Klassenerhalt nicht noch leichtfertig zu gefährden.
"Wir müssen aufpassen", sagte Heldt nach dem 1:3 (1:2), damit "wir nicht in einen freien Fall kommen." Alle beim Tabellenzwölften, und da schloss sich Heldt ausdrücklich mit ein, müssten trotz der sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang jetzt "aufmerksam sein". Die klare Forderung: Der "Fokus" soll im Saisonendspurt wieder "auf Fußball ausgerichtet sein".
Heldts Ansage nach den Gegentreffern von Michael Gregoritsch (26./83.) und Gojko Kacar (45.+2 )deutet an, dass dies in Hannover zuletzt nicht immer der Fall war. Seine eigene Zukunft, der Streit der Fans mit dem mächtigen Präsidenten Martin Kind im Ringen um eine Ausnahmegenehmigung von der so genannten 50+1-Regel haben in Niedersachsen offenbar Spuren hinterlassen. Hannover schafft es jedenfalls nicht mehr, über 90 Minuten sein druckvolles Spiel aufzuziehen. Die nächsten Gegner heißen Dortmund und Leipzig.
Die "Leichtigkeit ist abhanden gekommen", musste auch Trainer Andre Breitenreiter zugeben, der nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Salif Sane (37.) nur kurz auf Punkte hoffen durfte: "Wir sind am Limit." Und wenn Hannover wie gegen Augsburg in allen Bereichen "ein paar Prozentpunkte weniger" zeigt, "reicht es nicht" in der Bundesliga. Auch Felix Klaus fand in seiner Analyse deutliche Worte: "Heute war es einfach ein sch... Spiel von uns. Fertig. Aus."
Noch ist der quälende Abstiegskampf nicht angekommen in Hannover, im Vergleich mit anderen Klubs aus dem Norden wie dem taumelnden Hamburger SV haben Heldt und Co. ein Luxusproblem. Dennoch tun die 96er gut daran, auf der Hut zu sein und sich nicht auf die Schwäche der Konkurrenz im Tabellenkeller zu verlassen. "Das wäre die falsche Einstellung", sagte Heldt.
Breitenreiter hatte in den vergangenen Monaten stets betont, dass sein Team noch eine schwierige Phase erwischen werde. Jetzt ist sie da. Aber der 44-Jährige ist sich auch sicher, dass er Hannover da herausholt. "Augsburg ist fast durch, uns fehlen noch zwei, drei Schritte", sagte Breitenreiter. Dafür müsse sein Team wieder diese "Rettermentalität" entwickeln, um mit "allem, was wir haben, Gegentore zu verhindern". Sein Team müsse endlich wieder "an die Grenze gehen", da waren sich Breitenreiter und Heldt einig.