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Preetz sieht Schalke und BVB als Bayern-Jäger

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Interview: Preetz sieht Schalke und BVB als Bayern-Jäger
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Hertha-Manager Michael Preetz traut einigen Klubs zu, die Bayern-Dominanz zu unterbrechen. Unser Interview vor dem Spiel auf Schalke.

Vor dem Auswärtsspiel heute auf Schalke (15.30 Uhr/Sky) hängt Hertha BSC im Mittelfeld der Tabelle fest. „Wir befinden uns in einer Phase, in der wir noch Punkte sammeln müssen. Es ist in beide Richtungen noch etwas möglich“, sagt Herthas Manager Michael Preetz (50).

Im Interview mit FunkeSport spricht Preetz über Schalkes Chancen auf die Rückkehr in die Champions League, die Hängepartie um Max Meyer und sagt, welche Vereine in Frage kommen, um die Bayern-Dominanz zu durchbrechen. Nach wie vor hat Preetz auch seine beiden Ex-Klubs Fortuna Düsseldorf und MSV Duisburg im Blick.

Herr Preetz, wie groß war die Freude nach dem Punktgewinn bei Spitzenreiter Bayern München? Michael Preetz: Das 0:0 in München war stark. Aber dafür war unsere Niederlage in der Vorwoche gegen Mainz nicht gut. Darüber haben wir uns maximal geärgert.

Die Hertha steht zehn Spiele vor Schluss im Mittelfeld der Tabelle. Wir befinden uns in einer Phase, in der wir noch Punkte sammeln müssen. Wir liegen sieben Punkte hinter Platz sechs und sieben Zähler vor dem drittletzten Platz. Es ist also in beide Richtungen noch etwas möglich.

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Bayern München hat sich 19 Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund erarbeitet. Das spricht nicht gerade für Spannung in der Meister-Frage, oder? Es war ja in den letzten Jahren auch schon so, dass die Bayern mit deutlichem Vorsprung Deutscher Meister geworden sind und die anderen Klubs weit weg waren. Das kann man aber Bayern München nicht zum Vorwurf machen.

Was muss dann passieren, um die Meisterschaft wieder spannender zu machen? Es sind alle anderen Vereine gefragt, um den Abstand auf Bayern wieder zu verkürzen. Andere Klubs sind dazu sicherlich eher in der Lage als wir. Ich denke da beispielsweise an Borussia Dortmund und Schalke 04. Auch RB Leipzig sehe ich durchaus in der Lage, weiter da oben anzugreifen. Wir haben das in Europa im Vergleich mit Spanien, England und Frankreich übrigens nicht exklusiv, dass ein Verein mit deutlichem Abstand vorne liegt. Barcelona hat in der Primera Division großen Vorsprung. Manchester City in der Premier League und Paris St. Germain in der Ligue 1 ebenfalls.

Gerade der letzte Bundesliga-Spieltag, an dem nur 14 Tore fielen, stand stark in der Kritik. Viele Experten vermissen das Niveau und bemängeln zu ausgeprägtes Defensiv-Denken. Wie sehen Sie den Stellenwert der Bundesliga aktuell? Wir sollten das Produkt nicht schlechter machen als es ist. Ich finde schon, dass wir eine gute Bundesliga mit einer fantastischen Infrastruktur haben. Aber es gibt natürlich ein paar Fragen, die sich stellen. Wir müssen zum Beispiel dafür Sorge tragen, dass wir vier Starter in der Champions League behalten. Dazu müssen wir uns international steigern.

Mit Bayern München ist jetzt nur noch ein deutscher Vertreter in der Champions League vertreten. Machen Sie sich da Sorgen? In dieser Saison ist das so. Aber 2012 standen mit Borussia Dortmund und Bayern noch zwei deutsche Vereine im Finale der Königsklasse. Diesmal hat es der BVB nicht geschafft, in der Champions League weiterzukommen. Und bei RB Leipzig, die auch in der Königsklasse gestartet sind, muss man die Historie sehen. Sie waren vor zwei Jahren noch in der 2. Liga und haben trotzdem eine gute Gruppenphase gespielt. Letztlich sind sie denkbar knapp am Weiterkommen gescheitert.

Sie sind mit Hertha BSC ebenfalls gescheitert – allerdings in der Gruppenphase der Europa League. War Bilbao zu stark? Unser Problem war nicht Bilbao. Wir sind an uns selbst gescheitert – und an der mangelnden Erfahrung. Die Wettkampfpraxis, die gerade unsere jungen Spieler in solchen internationalen Spielen sammeln, ist Gold wert. Sportlich hatten wir uns in der Europa League sicherlich mehr erhofft. Aber mein Fazit fällt trotzdem positiv aus. Für uns ist die Bundesliga der wichtigste Wettbewerb. Bei den Gegnern Östersund und Luhansk war die Denkweise genau anders herum. Man muss da die richtige Balance finden und das hat eben auch mit Erfahrung zu tun.

Sie haben gerade den Vertrag mit dem 19-jährigen Top-Talent Arne Maier verlängert. Wie wichtig ist es, Jungs mit Stallgeruch im eigenen Verein zu halten? Wir finden das sehr wichtig, eigene, entwicklungsfähige Talente bei uns zu halten. Arne ist ein herausragendes Talent. Dass er seinen Vertrag verlängert hat, ist ein gutes Zeichen. Schön, dass er uns sein Vertrauen geschenkt hat.

Ihr Gegner Schalke hat ebenfalls einen Spieler namens Meyer. Allerdings hat Max Meyer bisher zwei Angebote zur Vertragsverlängerung ausgeschlagen. Können Sie nachvollziehen, dass ein Klub irgendwann an seine Grenze stößt, wenn ein Profi ablösefrei wechseln kann? Ich kann vieles nachvollziehen. Aber inhaltlich bin ich zu weit weg, um beurteilen zu können, was zwischen Schalke und Max Meyer eine Rolle spielt. Was wir registrieren ist, dass Meyer bei Schalke eine tolle Saison spielt und auf einer für ihn ungewohnten Position sehr schnell Fuß gefasst hat. Er ist ein unglaublich interessanter und spannender Spieler.

Haben Sie als Hertha-Manager ähnliche Hängepartien erlebt, wie sie auf Schalke gerade mit Max Meyer passiert? Solche Hängepartien gibt es in jedem Bundesliga-Klub. Aus Vereinssicht ist es natürlich nachvollziehbar, dass nun eine zügige Entscheidung erwartet wird, um Planungssicherheit zu haben. Ich bin aber überzeugt davon, dass Schalke dem Spieler die Tür so lange wie möglich aufhalten wird.

Hat Sie Schalke sportlich überrascht? Im Vergleich zum Vorjahr habe ich Schalke deutlich weiter oben erwartet. Die Entscheidung für Domenico Tedesco als Trainer war eine gute. Er hat der Mannschaft eine klare Struktur gegeben und viele Dinge richtig gemacht. Das Hinspiel, das wir 0:2 verloren haben, war für uns wahnsinnig schwierig. Wir wissen, was in der Arena auf uns zukommt. Schalke hat in Leverkusen gewonnen. Sie werden mit breiter Brust auflaufen.

Bei Schalke fehlt allerdings Torjäger Guido Burgstaller… Wir haben jetzt den 25. Spieltag. An jedem Wochenende gibt es bei den Bundesligisten Spieler, die wegen Gelbsperren ausfallen. Schalke muss auf Burgstaller verzichten. Bei uns fehlt Mittelfeldspieler Vladimir Darida. Ich bin sicher: Beide Mannschaften werden ihre Ausfälle in diesem Spiel kompensieren.

Schafft Schalke den Sprung in die Champions League? Sie haben alle Möglichkeiten. Die Abstände sind oben wahnsinnig eng. Schalke wird nach meiner Einschätzung auf jeden Fall international spielen. Die Frage ist nur, ob in der Europa League oder in der Königsklasse.

Mit Fortuna Düsseldorf und dem MSV Duisburg klopfen zwei Klubs, bei denen Sie früher als Stürmer aktiv waren, ans Tor zur Bundesliga. Verfolgen Sie die Entwicklung dort noch? Ja klar. Ich verfolge Fortuna Düsseldorf etwas mehr, weil dort mit Genki Haraguchi eine Leihgabe von uns spielt. Düsseldorf ist eine tolle Stadt, die Fortuna hat ein tolles Stadion. Insofern würde ich mich freuen, wenn die Fortuna den Aufstieg schafft. Für Duisburg gilt das Gleiche. Der MSV ist Bundesliga-Gründungsmitglied. Sie haben große Tradition und eine schwere Zeit überstanden. Die Zebras sind jetzt froh, dass sie stabil in der 2. Liga dabei sind. Es wird noch spannend, ob sie am Ende den ganz großen Wurf landen. Die Chancen von Fortuna sind vielleicht etwas größer.

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2 1. FC Magdeburg 6 4 1 1 14:8 6 13
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