Ausgerechnet der ehemalige Gladbacher Branimir Hrgota verwandelte am Dienstagabend im DFB-Pokalhalbfinale für Eintracht Frankfurt den 16. und am Dienstagabend entscheidenden Elfmeter zum 8:7. Die Gladbacher, die in der zweiten Halbzeit und in der Verlängerung beim 1:1 (1:1, 1:1) dem Siegtreffer näher waren, warten damit auch 22 Jahre nach ihrem letzten Auftritt im Pokalfinale im Berliner Olympiastadion auf ein Comeback. Frankfurt bekommt indes am 27. Mai die Chance auf einen fünften Pokaltriumph nach 1974, 1975, 1981 und zuletzt mit einem 1:0 über den VfL Bochum 1988.
“Es war ein weiter Weg zu meinen Fans, aber ich habe ihn mit letzter Kraft geschafft”, erklärte Branimir Hrgota seinen Jubelsprint, nachdem er im Eins-gegen-Eins-Duell Gladbachs Torsteher Yann Sommer erfolgreich verladen hatte. “Yann geht recht früh nach rechts, das habe ich erkannt und entsprechend gehandelt. Als der Ball im Netz war, habe ich nur noch Glücksgefühle gespürt”, erklärte der 24-jährige gebürtige Bosnier mit schwedischem Pass.
Vier Saisons hatte Hrgota seit seinem Wechsel im Sommer von Zweitligist Jonköpings Södra bei den Borussen gespielt, sich aber nie richtig durchsetzen können. Im Sommer 2016 zog es den Mittelstürmer, der gegen Raffael, Thorgan Hazard, Lars Stindl und André Hahn unter Trainer André Schubert nicht mehr zum Zug kam, an den Riederwald. In 24 Bundesliga-Saisonspielen traf der Blondschopf hier viermal ins Schwarze.
“Brani hat in jedem Spiel seinen Hundertprozenter, das ist gut. Er muss aber noch besser werden, noch besser verwerten. Dann kann er in Regionen jenseits der 15 Saisontreffer kommen”, sagt sein Eintracht-Trainer Niko Kovac. Beim Elfmeterschießen am Dienstagabend an seiner alten Wirkungsstätte im Borussia-Park fühlte sich Hrgota eher nicht sicher. Kovac: “Er wollte den letzten Elfmeter schießen, dann ist es der 16. Strafstoß geworden.” Und der saß, mitten ins Herz der Gladbacher Fans.