Die Strafe für Hakan Calhanoglu kommt mit einigen Jahren Verzögerung: Vier Monate wird der Fußballer von Bayer Leverkusen gesperrt, schon am Freitagabend (20:30 Uhr, SKY) gegen den Hamburger SV darf er nicht mehr spielen. Ein schwerer Rückschlag für den türkischen Nationalspieler und seinen Verein Bayer Leverkusen, der in der wichtigsten Phase der Saison auf einen seiner wichtigsten Spieler verzichten muss. Es geht um einen Vertragsbruch aus dem Jahre 2011. Um eine schriftliche Zusage beim türkischen Verein Trabzonspor. Um einen Wechsel, der nie erfolgte.
Es ist ein Vorgang, der auf den ersten Blick gar nicht so ungewöhnlich erscheint: Calhanoglu, damals ein 17-jähriges Talent beim Zweitligisten Karlsruher SC, wird von einem anderen Verein umworben. Als Erziehungsberechtigter unterschreibt Vater Hüseyin den Vertrag. So weit, so normal im Profi-Fußball.
Damit musste Bayer Leverkusen rechnen
Sohn Hakan will aber schon damals gegen den Wechsel in die Türkei gewesen sein, er wollte die Unterschrift des Vaters sogar verhindern. Doch was hilft die späte Reue? Am Ende hat die Mischung aus Gier und Naivität nun berechtigte Folgen.
Ist Bayer Leverkusen deshalb das eigentliche Opfer? Weil der Klub für den Rest der Saison ohne seinen Denker und Lenker im Mittelfeld auskommen muss? Nein, damit mussten die Leverkusener schon rechnen, als sie Calhanoglu 2014 verpflichteten. Die Trabzonspor-Vorwürfe waren schließlich bekannt.