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Felix Platte
"Wäre grandios, wieder für Schalke zu spielen“

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Felix Platte, SV Darmstadt 98
Felix Platte, SV Darmstadt 98 Foto: firo

Wenn Darmstadt 98 am Sonntag auf Schalke spielt, ist Felix Platte auf Seiten der Gäste noch nicht dabei. Der ausgeliehene Stürmer arbeitet an seinem Comeback.

Im Januar wechselte Felix Platte vom FC Schalke 04 auf Leihbasis zu Darmstadt 98. Mit den Lilien schaffte der 20-Jährige den Klassenerhalt. In dieser Saison wird der Stürmer, der auf Schalke einen Vertrag bis 2018 hat, von einer Hüftverletzung gestoppt. Die königsblauen Fans kennen Felix Platte spätestens seit seinem Lattenkracher in der Champions League gegen Real Madrid. Wir sprachen mit dem Stürmer vor dem Duell Schalke gegen Darmstadt über seine Verletzung, seine Rückkehr in die Arena und über seine Pläne für die Zukunft.

Die Frage drängt sich einfach auf: Wie geht es Ihnen? Mir geht es gut, vielen Dank. Nach meiner Verletzung bin ich auf einem sehr guten Weg. Ich konnte sogar schon wieder ein bisschen was mit dem Ball machen. Ich arbeite jeden Tag hart dafür, dass ich pünktlich zum Trainingslager Anfang Januar wieder fit bin und der Mannschaft im neuen Jahr helfen kann.

Sie fallen seit Sommer wegen einer degenerativen Veränderung an der Hüfte aus. Eine Fehlstellung des Hüftgelenks, die entweder angeboren ist, oder sich während des Wachstums und unter Belastung gebildet hat. Das hätte gravierende Folgen haben können - es hätte sogar zur Sportinvalidität führen können. Von daher haben wir uns im Sommer entschieden, eine Operation durchzuführen. Beim Fußballspielen hat sich das noch nicht einmal so bemerkbar gemacht, aber eben bei vielen Dingen des Alltags. 

Sind Sie am Sonntag auf Schalke überhaupt dabei? Ich fahre auf jeden Fall in die Arena. Ich werde auch vor dem Spiel in die Kabine gehen und meinen Kollegen viel Glück wünschen. Seitdem ich nicht mehr an Krücken gehen muss, habe ich kein Spiel mehr verpasst. 

Werden Sie denn auch Ihre alten Kollegen in der Kabine besuchen? Wenn sich die Gelegenheit ergibt, auf jeden Fall. Aber erst nach dem Spiel.

Mit Breel Embolo, Klaas-Jan Huntelaar und Franco Di Santo fallen drei Stürmer aus. Denken Sie sich manchmal: Was wäre gewesen, wenn ich auf Schalke geblieben wäre? Natürlich verfolge ich das Geschehen auf Schalke noch ganz genau und bin mir sicher, dass meine Chancen auf Einsätze durch die Verletzungen der drei Stürmer nicht geringer geworden wären. Aber ich stehe voll hinter meiner Entscheidung, dass ich im Januar zu Darmstadt gewechselt bin. Und da ich das letzte halbe Jahr sowieso verletzt war, ist es müßig, darüber nachzudenken, was gewesen wäre, wenn ich auf Schalke geblieben wäre.

Wenn man einmal Champions League gespielt hat, möchte man auch in Zukunft wieder dorthin kommen.

Felix Platte

Haben Sie denn noch Kontakt zu S04-Spielern? Ja klar. Zu Thilo Kehrer habe ich noch Kontakt, auch zu Alex Nübel und Timon Wellenreuther. Wir telefonieren ab und zu oder schreiben uns SMS. Ich freue mich darauf, sie am Sonntag wiederzusehen. 

Auf Schalke haben Sie vor allem mit Ihrem Lattenschuss in der Champions League gegen Real Madrid für Schlagzeilen gesorgt. Da kommt ein damals 19-Jähriger rein und nimmt einfach mal Maß. Wie oft denken Sie noch daran? Und wie oft denken Sie sich, hätte ich mal ein bisschen tiefer angesetzt? Auf diese Szene werde ich noch sehr oft angesprochen. Natürlich freue ich mich darüber, denn in diesem Spiel habe ich mir einen Traum erfüllt: Ich habe Champions League gespielt. Und wenn man das einmal gemacht hat, möchte man auch in Zukunft wieder dorthin kommen. Deshalb mache ich mir gar keine Gedanken über das, was war. Mein Trikot, das ich gegen Real Madrid getragen habe, habe ich aber als Erinnerung an diesen besonderen Tag behalten. Ich habe es meiner Mutter geschenkt und es hat jetzt einen Ehrenplatz bei uns zu Hause.

Im Mai 2015 sind Sie Deutscher Meister mit der Schalker U19 geworden. Ihre Mitspieler waren große Talente wie Leroy Sané, Thilo Kehrer, Maurice Multhaup, Janik Schilder und Felix Schröter. Warum ist aus der Meister-Mannschaft im Prinzip nur Leroy Sané richtig durchgestartet? Wir hatten einen ganz starken Jahrgang und mit Norbert Elgert den wohl besten Jugendtrainer überhaupt. Ich hätte so einigen Mitspielern zugetraut, dass sie sich in der Bundesliga behaupten. Vielleicht hat ihnen bislang auch etwas das notwendige Glück und die richtige Gelegenheit gefehlt. Ich wünschen ihnen auf jeden Fall, dass sie es noch in die Bundesliga schaffen.  

Wie zuversichtlich sind Sie, dass Darmstadt auch in der nächsten Saison noch in der 1. Liga spielt? Sehr zuversichtlich. Natürlich haben wir in den vergangenen Spielen wichtige Punkte liegengelassen. Aber wir stehen auf einem Nichtabstiegsplatz und werden alles dafür tun, dort auch am Ende der Saison zu stehen. Ich hoffe, dass ich in der Rückrunde meinen Teil dazu beitragen kann, dass wir den Klassenerhalt schaffen.

Und dann kann die Sause auf Malle wieder starten. Ja, da hätte ich nichts gegen (lacht). Der Klassenerhalt in der letzten Saison war für uns eine Riesensache, die wir ordentlich gefeiert haben. Uns ist kein Stein vom Herzen gefallen, sondern ein ganzer Brocken. Dann ging es halt mit der Mannschaftskasse unter dem Arm zum Ballermann. Das mit Darmstadt und Mallorca ist schon eine verrückte Geschichte.

Dann ging es halt mit der Mannschaftskasse unter dem Arm zum Ballermann. Das mit Darmstadt und Mallorca ist schon eine verrückte Geschichte.

Felix Platte

Eine Reise, die mit den Schalker Profis unvorstellbar wäre? Das weiß ich nicht. Aber es würde wohl anders bewertet werden. Wir waren der kleine Aufsteiger, der absolute Underdog, dem kaum einer zugetraut hat, in der Liga zu bleiben. Der Klassenerhalt war eine Riesengeschichte für den Verein und die ganze Stadt. Dass auch Bundesligaspieler dann mal feiern, hat uns niemand krumm genommen. Im Gegenteil: Viele fanden es cool.

Was trauen Sie Schalke in dieser Saison zu? Es sieht so aus, als hätte der Trainer nach dem schlechten Start das richtige Konzept und die richtige Taktik gefunden. Mit dieser Mannschaft kann der Verein auf jeden Fall viel erreichen. Ich traue Schalke sogar noch die Qualifikation für die Champions League zu.

2017 endet Ihr Leihvertrag – wann werden Gespräche geführt, wie es weitergeht? Für mich geht es erstmal einzig und allein darum, in der Rückrunde topfit zu sein. Wie es für mich dann weitergeht, hängt ja nicht nur von mir selbst ab. Ich lasse es einfach auf mich zukommen und freue mich darauf, endlich wieder spielen zu können.

Gab es denn schon Gespräche mit Christian Heidel? Nein, bislang noch nicht. Als Schalke und Darmstadt sich einig waren, dass mein Vertrag in Darmstadt um ein Jahr zu verlängert wird, fand auf Schalke gerade der Wechsel auf dem Managerposten statt. Bevor es ein Gespräch gibt, würde sowieso erstmal mein Berater mit Herrn Heidel sprechen.

Können Sie sich denn vorstellen, wieder das Schalker Trikot zu tragen? Es wäre grandios, irgendwann auch wieder für Schalke zu spielen. Aber wie gesagt, zunächst geht es mir allein darum, schnellstmöglich wieder fit zu werden und Darmstadt 98 zu helfen. Dafür arbeite ich hart.

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