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Pal Dardai
"Schalke konnte uns nicht wehtun"

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Hertha - Schalke, Hertha - Schalke
Hertha - Schalke, Hertha - Schalke Foto: firo

Oben auf dem Podest in der Pressekonferenz saßen Schalkes Trainer Markus Weinzierl und Berlins Coach Pal Dardai.

Unter ihnen prangte in weißen Buchstaben auf blauem Untergrund der Hertha-Slogan „We try. We fail. We win.“ Wir versuchen es, wir versagen, wir gewinnen. Besser hätte man die unterschiedliche Gefühlswelt der beiden Fußball-Lehrer nicht ausdrücken können. Hertha BSC baute durch den 2:0 (0:0)-Sieg über Schalke seinen Bundesliga-Startrekord auf neun Punkte in Serie aus und reist am Mittwoch (20 Uhr/Sky) als hartnäckigster Verfolger von Rekordmeister Bayern München zum Spitzenspiel an die Isar.

In dieser Tabellenregion wollen sich eigentlich die Königsblauen aufhalten, aber die Realität sieht für Kapitän Benedikt Höwedes & Co. aktuell bitter aus. Drei Bundesliga-Spiele, drei Niederlagen, 0:5 Tore, Abstiegsplatz. Das ist, zumindest auf die reine Ausbeute bezogen, ein Ergebnis-Versagen. Und am Mittwoch (20 Uhr/Sky) kommt mit dem 1. FC Köln, der bishlang noch kein Gegentor geschluckt hat, auch noch der Schalker Heimspiel-Angstgegner. Zumindest, seit Peter Stöger das Zepter bei den euphorisierten Domstädtern schwingt. Schalke helfen in der aktuellen Phase nur Erfolge. Ansonsten droht dem stark aufgepeppten Team eine Negativspirale, aus der sich hochgewettete Mannschaften erfahrungsgemäß nur unter größtem Energieaufwand befreien können.

In Berlin machten es die Knappen den Hauptstädtern zu einfach. „Wir haben ein Gegentor gefangen, das man nicht kriegen darf. Das war ein Fehler, der wehgetn hat“, resümierte Markus Weinzierl nach dem 1:0 durch Mitchell Weiser, der den Ball unhaltbar für Keeper Ralf Fährmann in den Winkel jagte (64.). Zuvor hatte sich ausgerechnet Benjamin Stambouli, der zuvor viel Lob für seine aggressive Spielweise einsammeln konnte, auf der Außenbahn düpieren lassen. Das 2:0 war ebenfalls ein Einladungsschreiben aus Gelsenkirchen. Fehlpass von Schalkes Neuerwerbung Nabil Bentaleb, schlauer Pass von Herthas Weiser, cooler Abschluss durch Valentin Stocker – Spiel gelaufen (74.). „Wenn man nicht gewinnen kann, muss man zumindest Unentschieden spielen“, knirschte Weinzierl bedient, „wir haben den Gegner zweimal eingeladen. Mittwoch müssen wir es besser machen.“ Während Weinzierl in seiner Coaching Zone fast den Aktionsradius eines Feldspielers hatte und permanent versuchte, seine Spieler zu pushen, konnte Herthas Kaderchef Pal Dardai der Partie relativ entspannt beiwohnen. „Ich habe nicht die große Gefahr gespürt. Schalke konnte uns nicht wehtun“, meinte Dardai, „wir hatten uns vorgenommen, hoch zu verteidigen und Gas zu geben. Das ist uns gelungen.“ Und dann schob Dardai im Hinblick auf die Schalker Doppelbelastung Europa League/Bundesliga nach: „Den Reisestress kann man nicht so leicht ausgleichen.“

Reisestrapazen hin oder her: Die Schalker fanden nicht zur gewünschten Linie. „Alle haben ein insgesamt schlechtes Fußballspiel gesehen, bei dem sich beide Teams neutralisiert haben. Es gab wenig Möglichkeiten und Tempo. Hertha BSC hat auf unsere Fehler gewartet.“ Da Schalke bis auf Eric Maxim Choupo-Moting (abgefälschter Schuss nach starkem Dribbling/31.)und Naldo (Kopfball knapp vorbei/36.) offensiv kaum Akzente setzte, hatte Hertha die Punkte mit dem Führungstor im Sack. Mit drei Pleiten hat Schalke 04 den Start komplett in den Sand gesetzt. Stürmer Klaas-Jan Huntelaar umdribbelt das Wort „Fehlstart“ etwas und fasst die unbefriedigende Lage mit seinen eigenen Worten zusammen: „Es ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir müssen jetzt nach vorne schauen, uns konzentrieren und wieder angreifen.“ Oder anders formuliert: Treffen und punkten.

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