Welche neuen Spieler werden die Königsblauen noch verpflichten? Bisher steht nur der brasilianische Abwehrriese Naldo als Neuzugang fest, außerdem kehren die Leihspieler Robert Leipertz und Donis Avdijaj nach Gelsenkirchen zurück.
Es gibt aber noch mehr frisches Blut – aus dem eigenen Stall. Drei Spieler aus der hochgelobten Knappenschmiede gehören ab sofort zum Lizenzspielerkader. Ein vierter hat diesen Sprung schon vor einem Jahr gemacht – und er dürfte in der kommenden Spielzeit noch mehr in den Fokus rücken.
Alexander Nübel (19) kämpft ab der kommenden Saison mit Fabian Giefer um die Nummer zwei hinter Stammkeeper Ralf Fährmann. Torwarttrainer Simon Henzler sagt über den 19-Jährigen, der im letzten Saisonspiel in Hoffenheim erstmals Bundesliga-Luft schnuppern durfte: „Von allen Schalker Torhütern ist Alexander der talentierteste. Außerdem ist er von der beste Feldspieler von den vier Torhütern.“ Zu Gute kommt Nübel, der bereits seit seinem Wechsel vom SC Paderborn zu Schalker vor einem Jahr einen Profivertrag (bis 2018) besitzt, dass er bis zu seinem 14. Lebensjahr noch im Feld spielte. Umso schneller ging es dann voran, als erkannt wurde, dass er zwischen den Pfosten noch besser ist: Bereits als 15-Jähriger hütete der 1,93 Meter große Nübel den Kasten der Paderborner U19.
Die Beförderung von Joshua Bitter (19) in den Lizenzspielerkader im Mai war eine der letzten Amtshandlungen von Horst Heldt. Nach neun Jahren in der Schalker Juniorenabteilung freut sich der Abwehrspieler nun über einen Profivertrag bis 2019. „Ich bin fest entschlossen, meine Chance zu nutzen“, kündigt der gebürtige Dorstener an. U19-Trainer Norbert Elgert weiß um Bitters Stärken. „Er ist ein guter Athlet und macht sehr viel Tempo im Spiel“. Das kann Schalke gebrauchen, da gibt es keinen Zweifel.
Christian Sivodedov (18) ist seit anderthalb Jahren ein Schalker – und ein echter Spielmacher. Der schwedische Junioren-Nationalspieler kam mit großen Vorschusslorbeeren zu den Königsblauen, brauchte aber etwas Eingewöhnungszeit, bis er den hohen Ansprüchen auch gerecht wurde. Elgert lobt ihn als „guten Techniker“, das Lob des Ausbilders geht aber noch weiter: „Er bringt auch eine gute Einstellung mit.“ Die hat er auf Schalke tatsächlich verbessert.
Mittelstürmer Fabian Reese (18) will es besser machen als Donis Avdijaj, Felix Platte und Felix Schröter. Ihnen wurde der Durchbruch auf Schalke nicht zugetraut – deshalb gingen sie alle einen Schritt zurück und heuerten bei kleineren Vereinen an. Sein erstes Ziel, einen Profivertrag zu ergattern, hat der Kieler Junge nun erreicht. Reese, der einen Profivertrag bis 2019 hat, gilt als extrem ehrgeizig. 32 Scorerpunkte in der abgelaufenen U19-Runde sprechen für sich. „Fabi ist sehr torgefährlich und ein starker Schnittstellenläufer“, berichtet Elgert.
Bei allem Optimismus sollten von den Feldspielern aber auch keine Wunderdinge erwartet werden. „Alle drei werden ihre Zeit brauchen, um sich im Profibereich zu akklimatisieren“, betont Elgert. In dieser Hinsicht ist Nübel schon ein bisschen weiter. Nicht zuletzt Ralf Fährmann gilt als Förderer des Torwart-Talents.