In der 86. Minute erzielte Tarik Dogan den viel umjubelten Ausgleich für die Gäste von der Wupper. WSV-Trainer Dennis Brinkmann war dennoch nicht zufrieden mit dem Punktgewinn, wie er betont: "Es war zwar ein verdientes Unentschieden, aber wir hätten gerne drei Zähler mitgenommen. Das wäre auch möglich gewesen." Robin Krüger, Coach von Rot-Weiss Essen, ärgerte sich über den späten Ausgleichstreffer: "Es war kein ungerechtes Remis. Dennoch ist es ärgerlich, wenn man kurz vor Schluss das Gegentor bekommt."
Große Sorgen haben wir uns nicht mehr gemacht. Daher überwiegt auch der Ärger, dass es nicht drei Punkte geworden sind
Robin Krüger (Rot-Weiß Essen U19)
Said Harouz hatte die Gastgeber in der 26. Minute mit einem sehenswerten Freistoß in Führung gebracht. Er schlenzte den Ball, unhaltbar für Torwart Florian Schneider, in den Winkel. Es war der einzige Höhepunkt einer ereignisarmen ersten Halbzeit. Brinkmann war überhaupt nicht einverstanden mit dem Auftritt seiner Truppe: "In der ersten Halbzeit war es kein gutes Spiel von uns. Das war unsere schlechteste Hälfte der Saison."
Mitte des zweiten Spielabschnitts wurde das Spiel plötzlich hektischer. Nachdem Wuppertals Kapitän Dominik Heinen die Essener Führung per Flugkopfball egalisieren konnte, bekam die Heimmannschaft im direkten Gegenzug einen Handelfmeter zugesprochen (67.). Harouz scheiterte jedoch an WSV-Keeper Schneider, der den Ball zur Ecke abwehren konnte. Doch der Jubel über den gehaltenen Strafstoß hielt nicht lange. Arman Corovic konnte den anschließenden Eckball per Kopf über die Linie drücken, und somit die erneute Führung für RWE erzielen.
Mit der zweiten Hälfte war der Ex-Profi von Eintracht Braunschweig dann auch wieder zufrieden. "In der zweiten Halbzeit waren wir auch wieder kämpferisch und emotional da. Schade, dass wir nicht schon vor der Pause so agiert haben", analysiert Brinkmann. Auch sein Gegenüber war zufrieden. Krüger schwärmt: "Es war ein offenes und umkämpftes Spiel. Wir wussten das wir dagegen halten müssen. Das haben wir über weite Strecken geschafft. Ich bin mit der Leistung der Jung sehr zufrieden."
Durch den Punkt ist Rot-Weiss Essen jetzt auch rechnerisch gerettet. Krüger hatte aber schon vorher nicht mehr mit dem Abstieg gerechnet. "Große Sorgen haben wir uns nicht mehr gemacht. Daher überwiegt auch der Ärger, dass es nicht drei Punkte geworden sind", betont Krüger. Dennoch ist er auch stolz auf sein Team: "Das ist eine riesige Leistung, so früh und so klar als Aufsteiger den Klassenerhalt perfekt zumachen."
Der Wuppertaler SV steckt dagegen weiterhin im Abstiegskampf fest. Trotzdem glaubt Brinkmann an den Klassenerhalt. "Der Punkt wird uns zwar nicht retten, aber die Punkte die wir in den kommenden Wochen holen werden das", ist sich der Trainer des WSV sicher.