Sollte dem Niederländer beim FC Ausgburg am heutigen Sonntag ein Treffer gelingen, würde Huntelaar Geschichte schreiben: Er würde mit Ebbe Sand in der ewigen, Schalke-internen Bundesliga-Torstatistik gleichziehen. Sand erzielte zwischen 1999 und 2006 74 Bundesliga-Tore in 213 Spielen. Huntelaars Quote ist wesentlich besser: Für seine bisherigen 73 Treffer benötigte der "Hunter" nur 141 Spiele, statistisch gesehen trifft Huntelaar in mehr als jedem zweiten Spiel.
Trotz ansteigender Formkurve konnte der 32-Jährige in dieser Spielzeit aber noch nicht solch eine Top-Bilanz vorweisen. Fünf Treffer in 13 Partien gehen zwar in Ordnung, es mehren sich aber die Stimmen, die meinen, dass der Nationalspieler seinen Zenit bereits überschritten hätte. Böse Zungen behaupten gar, dass es mit Huntelaar seit der Vertragsverlängerung vor einem Jahr (bis 2017) bergab geht: In der Rückrunde der vergangenen Saison gelang dem Goalgetter nach einer langen Rotsperre nur ein Doppelpack gegen den VfB Stuttgart.
Das ist Schnee von gestern, in der laufenden Spielzeit war ein Konkurrenzkampf zwischen Huntelaar, Neuzugang Franco Di Santo und Eric-Maxim Choupo-Moting erwartet worden, dieser zündete bisher aber kaum.
Auch hatte Huntelaar gehofft, unter dem neuen Trainer André Breitenreiter, früher selbst Stürmer, von einer offensiveren Ausrichtung der Mannschaft zu profitieren: "Ich bin Offensivspieler, da ist es logisch, dass ich offensiv spielen will. Dafür spiele ich Fußball, nicht dafür, nur dem Gegner hinterher zu laufen." Das klappt bedingt, denn das bevorzugte schnelle Umschaltspiel kommt Huntelaar sicherlich nicht unbedingt entgegen. Trotzdem besitzt der Routinier genug Klasse, um sein erklärtes, persönliches Saisonziel erreichen zu können. "Ich erwarte immer mehr als zehn Tore von mir, das ist jede Saison so und wird sich auch nicht ändern", hatte der Angreifer im Sommer unterstrichen.
Damit hätte er Platz zwei in der ewigen königsblauen Torjägerliste wohl auf Jahre hin zementiert. Nur eines wird Huntelaar definitiv nicht mehr gelingen: Klaus Fischer herauszuforden. Der trohnt mit 182 Bundesliga-Toren (295 Spiele) uneinholbar an der Spitze.