Der 22-Jährige agierte auf dem Platz bereits vom ersten Tag an als Führungspersönlichkeit und ist aus dem Team nicht mehr wegzudenken. Bevor es in der Liga am Samstag gegen Hertha (15.30 Uhr, Veltins-Arena) wieder um Punkte geht, verriet der "Sechser", was er zu aktuellen Fragen rund um S04 denkt.
Johannes Geis über...
Die Länderspielpause: Klar, es hat uns allen gut getan, mal runterzukommen und ein paar Tage frei zu haben. Jetzt sind wir wieder frisch in den Beinen und Köpfen und strotzen vor Tatendrang, um die Punkte, die wir gegen Köln haben liegen lassen, nun wieder zurückholen.
Die Belastung für die U21-Nationalspieler: Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie auch eine Pause bekommen hätten. Aber den Jungs bereitet es Freude, für ihr Land zu spielen, Gas zu geben und ich denke, es bringt sie weiter, wenn sie internationale Erfahrung bei der Nationalmannschaft sammeln. Sie werden nach ihrer Rückkehr kurz ausschnaufen, dann sind sie wieder frisch.
Den Druck schon jetzt als "Kopf der Mannschaft zu gelten": Ich habe in der Bundesliga alle Spiele gemacht, da wächst man natürlich langsam in solch eine Rolle hinein. Auf meiner Position muss ich auch Verantwortung übernehmen. Aber die Mannschaft gibt mir Vertrauen und ich bin auch ein bisschen stolz drauf, dass wir unlängst sechs Spiele in Folge gewonnen haben und ich einen kleinen Teil dazu beitragen konnte.
Die Verarbeitung der Niederlage gegen Köln: Das schlaucht einen schon. Aber wir hatten davor sechs Spiele gewonnen und stehen nun auf dem dritten Platz. Hätte uns das am Anfang der Saison jemand angeboten, hätten wir das doch sofort unterschrieben. So sind wir einerseits stolz, hätten aber natürlich auch gegen Köln gerne Punkte mitgenommen.
Den kommenden Gegner Hertha BSC: Ich denke, es wird ein ähnliches Spiel. Hertha wird gegen uns ähnlich tief stehen wie der FC. Da müssen wir unser Passspiel schneller voranbringen, sehr schnell im Kopf sein und die entscheidenden Situationen antizipieren. Wenn uns das gelingt, dann werden wir die drei Punkte holen, weil wir jetzt wieder die Frische haben, auch im Kopf.
Seinen Vorgänger in der "Leader-Rolle" Kevin-Prince Boateng: Ich möchte mich nicht unbedingt mit ihm vergleichen, da er ein ganz anderer Spielertyp ist. Er hat auch schon sehr viel in seiner Karriere erreicht, hat an Weltmeisterschaften teilgenommen und beim AC Mailand gespielt. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg für mich. Außerdem bin ich ein bisschen zurückhaltender als er. Er ist sehr extrovertiert. Jeder weiß, dass Kevin-Prince Boateng ein Leader sein kann, sein Stand auf Schalke war aber sehr schwer, auch aufgrund von Verletzungen. Auch bei mir werden Rückschläge kommen. Aber ich habe ein sehr gutes Umfeld, dass mich dann auffängt.
Bei ihm geht es nur nach Leistung
Geis über Trainer Breitenreiter
Das Klima innerhalb der Mannschaft: Die Mannschaft gibt mir das Vertrauen. Die Mannschaft ist sehr intakt. Der Trainer hat einen sehr großen Anteil daran, dass es so gut läuft. Ich denke, es war nicht jedem klar, dass es sich nach der schwierigen letzten Saison so entwickelt. Deshalb denke ich, dass es für mich einfach ist, Verantwortung zu übernehmen.
Trainer André Breitenreiter: Er kommt gut an, weil er das lebt, was viele Schalker ebenfalls jeden Tag leben. Er ist authentisch, er ist nah an den Fans und den Spielern dran, aber er weiß auch, dass er dazwischen hauen kann und muss, wenn es darauf ankommt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, ihm ist egal, welche Spieler viel erreicht haben. Bei ihm geht es nur nach Leistung. Weil das Leistungsprinzip über allem steht, ist er auch in der Mannschaft so angesehen. So bleibt die Mannschaft auch intakt.