RS sammelte Stimmen zur Partie am Samstag.
"In der Spieleröffnung haben wir teilweise zu langsam gespielt, da hätte die Passschärfe höher sein müssen, um schneller nach vorn zu kommen. Was kann ich noch kritisieren? Der letzte Pass, um die ganz klaren Chancen herauszuspielen, fehlte. Im Abschluss waren wir in der einen oder anderen Situation zu unkonzentriert", bemängelte André Breitenreiter in gewohnt klarer Weise.
Ansonsten hätten "die Jungs alles versucht, da kann man wenig vorwerfen. Wenn ich sage: Wir brauchen Zeit, man kann nicht alles schnell beiseite drängen, dann benötigen wir die Zeit auch. Dann bin ich sicher, dass wir diese Spiele in Zukunft gewinnen werden", sagte der Cheftrainer des FC Schalke weiter.
Sein Gegenüber fasste das Spiel wie folgt zusammen: "Wir sind hier mit sehr viel Respekt, aber ohne Angst angetreten. Unser Ziel war es, mutig aufzutreten, Nadelstiche zu setzen und unsere Chancen zu nutzen. Mit Marcel Heller und Konstantin Rausch haben wir zwei schnelle Spieler auf Außen, mit denen ein schnelles Umschaltspiel möglich ist. Zudem standen wir defensiv sehr kompakt. Das Team war sehr laufbereit. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht", fand Dirk Schuster.
"Nach der Pause hatten wir sicherlich in der einen oder anderen Situation ein bisschen Glück dabei. Nach dem Ausgleich ist Schalke sehr hohes Tempo gefahren. Wir sind aber keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen. Kompliment an die Mannschaft, wir haben alles gegeben und ich denke, dass wir uns den Punkt aufgrund der willensstarken Leistung verdient haben", sagte der Linienchef der "Lilien" weiter.
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Das sahen nicht alle so, denn einige Schalker warfen dem Aufsteiger vor, mit unlauteren Mitteln zu arbeiten. "Die Mannschaft war am Ende auch etwas genervt, wie der Gegner das Spiel verzögert hat. Aber das ist kein Vorwurf an Darmstadt. Sie haben das gemacht, was sie tun können. Und das ausgereizt, was der Schiedsrichter zugelassen hat. Das muss man als Gegner eigentlich bestrafen, aber das haben wir nicht getan", bedauerte S04-Manager Horst Heldt.
"Das ist Darmstadt, wir wussten dass sie so spielen. Sie haben sich den einen Punkt erkämpft. Ob das auf diese Weise in Ordnung war, muss jeder von denen mit sich selbst ausmachen", meinte Ralf Fährmann zum gleichen Thema.
Der Schalke-Keeper weiter: "Das Quäntchen Glück hatte uns gefehlt. Zum Schluss hatte das Spiel etwas von Handball. Wir haben Moral bewiesen, gut gekämpft und versucht, die Situation spielerisch zu lösen. Wir hatten viele Szenen dabei, die besser waren als letzte Saison. Wir waren aktiver, auch vom Pressing her. Aber dass nicht sofort alles reibungslos läuft, ist doch klar. Wir sind erst sechs, sieben Wochen zusammen und noch dabei, etwas zu entwickeln."
"Wir haben ein gutes Spiel gemacht, immer Druck aufgebaut. In der zweiten Halbzeit waren wir fast nur noch bei denen in der Hälfte. Wir haben versucht die Lücke zu finden, aber das hat nicht geklappt", ärgerte sich Klaas-Jan Huntelaar. "Dass Darmstadt so gespielt hat, wie sie gespielt haben, kann man ihnen nicht vorwerfen. Wir müssen auf uns schauen", fand der Niederländer.
Wir waren ein ekliger Gegner, das werden wir auch bleiben
Marco Sailer
Einer seiner Gegenspieler tat genau dies - und lobte seine Truppe für den Auftritt beim großen Favoriten: "Wir waren ein ekliger Gegner, das werden wir auch bleiben. Darauf können sich alle freuen", sagte Marco Sailer. "Es macht richtig Spaß hier zu spielen, das hat mich auch ein bisschen aufgegeilt", gab der Kult-Profi zu.
Sorgen, dass seine Darmstädter nach verheißungsvollem Start einbrechen werden, hat der Mann mit dem Bart nicht: "Wir können absolut mithalten, aber wir wissen auch, dass es nicht mehr reicht, wenn wir ein Prozent weniger geben. Das Unentschieden gegen Schalke ist noch höher zu bewerten als gegen Hannover."