Markus Kurth, gestern stand am späten Nachmittag ein Gespräch mit MSV-Präsident Walter Hellmich auf dem Programm. Welche neuen Erkenntnisse gibt es?
Es hat sich noch keine endgültige Entscheidung ergeben, es werden weitere Gespräche geführt. Bis zum Sonntag, wenn wir mit dem Training an der Westender Straße beginnen, wird sich alles geklärt haben.
Wie hat sich das Fortuna-Interesse überhaupt entwickelt, wie haben Sie davon erfahren? Ich war zehn Tage in Griechenland im Urlaub, da stand wohl ein bisschen was in der Zeitung. Wir haben tatsächlich miteinander geredet, so wusste ich vom Düsseldorfer Interesse. Gibt es einen heißen Draht zu den Fortunen?
Ich kenne Präsident Peter Frymuth und Aufsichtsrats-Mitglied Reiner Calmund, mit dem ich bei Bayer 04 Leverkusen zusammengearbeitet habe. Früher habe ich auch für Fortuna gespielt. Wenn man in meinem Alter einen langfristigen Vertrag angeboten bekommt, dann muss man schon Mal überlegen. Sowohl MSV-Präsident Walter Hellmich als auch Trainer Rudi Bommer haben aber ein deutliches Signal ausgesandt, weiter mit Ihnen zu planen.
Wenn der Vereins-Chef so etwas sagt und auch der Coach dahinter steht, dann ist das durchaus positiv. Wenn Duisburg mir eine vorzeitige Verlängerung anbietet, vielleicht sogar eine Anschluss-Tätigkeit im Verein, dann ist alles andere kein Thema. Man muss kein Prophet sein, um angesichts der Offensiv-Verpflichtungen ein kräftiges Platz-Gerangel voraus zu sagen. Bereitet Ihnen das Kopfschmerzen?
Ich kenne die Sturm-Konkurrenz doch aus den letzten Jahren. Eigentlich war es bei allen Clubs, für die ich gespielt habe, gleich. Nach jedem Bundesliga-Aufstieg wurden neue Leute verpflichtet, ganz egal, ob in Nürnberg, Köln oder beim MSV. Ich habe deswegen überhaupt keine Angst, sondern habe mich immer durchgesetzt und meine Spiele gemacht. Wenn wir gerade beim Thema Transfer-Politik sind: Ist Duisburg stärker bestückt, als beim letzten Bundesliga-Gastspiel vor zwei Jahren?
Ich denke, dass die Offensive mit dem Brasilianer Maicon und dem Nigerianer Manasseh Ishiaku gut besetzt ist. Aber man muss abwarten, wie sich alles entwickelt. Es ist vor dem Trainings-Start schwer zu sagen, ob der Kader stärker ist, als beim letzten Aufstieg. Vielleicht sind wir jetzt einen Tick besser, wenn man bedenkt, dass vor eineinhalb Jahren Mihai Tararache und Marco Caligiuri erst in der Winterpause hinzu kamen. Ganz entscheidend ist, wie schnell die neuen Spieler integriert werden können. Finanziell hat die Sportliche Leitung kein Risiko gescheut, der Etat wurde deutlich erhöht, für Ishiaku wurde eine ordentliche Ablöse fällig. Ein Zeichen für die Konkurrenz? Es sind bestimmt sieben, acht Mannschaften hinter uns, die weniger investiert haben. Daran sieht man schon, dass wir einiges vor haben. Worauf kommt es diesmal an?
Beim letzten Auftritt in der Bundesliga haben wir zuhause zu wenig Siege eingefahren. Wir müssen die Arena zur Festung machen und hier richtig punkten. Ein guter Start würde uns zudem sehr helfen. Wir dürfen die Saison nicht nach dem Motto angehen: Mal gucken, wie wir so reinkommen. Dann besteht die Gefahr, dass du schon früh der Musik hinterherläufst. Und das wollen wir verhindern.