Wer Julian Draxlers Krankenakte liest, seit der Schalker Jungstar Profi bei den Königsblauen wurde, kommt auf insgesamt schon elf Einträge. Wer daraus schlussfolgert, der heute 21-Jährige wäre mehr verletzt als fit, liegt aber falsch. Die meisten der Blessuren in den vergangenen vier Jahren waren kleinerer Natur und daher zu vernachlässigen. Allerdings muss „Jule“ nun aufpassen, dass seine Muskulatur nicht zur hochsensiblen Dauerbaustelle wird.
Es ist fast elf Monate her, seit sich Draxler einen schweren Muskelfaserriss im Oberschenkel zuzog. Nun das Malheur unmittelbar nach dem Abstoß im letzten Spiel gegen Augsburg, einen Sehnenanriss im Oberschenkel. Draxler ist bereits am Dienstag in Tübingen operiert worden und kann in diesem Jahr nicht mehr auf den Fußballplatz zurück kehren. Zwischenzeitlich hatte er gleich zweimal bei der deutschen Nationalmannschaft den Platz wegen muskulärer Beschwerden vorzeitig verlassen müssen – beim 2:4 in Düsseldorf gegen Argentinien und beim 1:1 in der Schalker Arena gegen Irland.
Für seine sportliche Zukunft könnte der erneute Ausfall erhebliche Auswirkungen haben. Denn waren nach Draxlers jüngsten Leistungen ohnehin Zweifel angebracht, welcher Verein 45,5 Millionen Euro für einen hochbegabten Kicker mit krassen Formschwankungen bezahlen würde, dürfte sich ein Wechsel in nächster Zeit erst einmal zerschlagen haben.
Wechsel liegt auf Eis Gleichwohl haben der Spieler und sein Verein erst im Laufe der vorigen Transferperiode immer wieder betont, dass Draxler noch mindestens diese komplette Saison auf Schalke bleiben würde. Aktuelle Gerüchte platzieren Draxler zwar bei Manchester United und abermals beim FC Arsenal, doch um für die englischen Topklubs erneut interessant zu werden, muss Draxler erst wieder spielen.
Der Ausfall des Weltmeisters ist gleichzeitig die Chance für die nicht gerade kleine Konkurrenz auf den offensiven Außenpositionen. Während sich Chinedu Obasi zumindest gelegentlich mit brauchbaren Leistungen im Team zurück gemeldet hat, warten etwa Christian Clemens und Tranquillo Barnetta nur darauf sich zeigen zu können.