Nach einer durchwachsenen und von einer Verletzungspause gekennzeichneten letzten Serie hatte sich Schalkes Jungstar für diese Spielzeit eine Menge vorgenommen. Davon zu sehen ist bisher wenig. Die Gala beim 1:1 in Chelsea war im Grunde Draxlers bisher einzige Vorstellung, die seinem Marktwert und dem Interesse vieler europäischer Topklubs an seiner Person gerecht wurde.
In Leverkusen kam „Jule“ überhaupt nicht zur Entfaltung. Das lag nicht nur am Schalker Anti-Fußball unter Trainer Roberto Di Matteo, sondern weil sich Draxler in den wenigen Szenen, in denen er mal den Ball am Fuß hatte und so seine überragenden spielerischen Fähigkeiten hätte zeigen können, nichts einfiel. „Im Moment kann ihm keiner helfen, er muss selbst auf dem Platz die Initiative ergreifen“, meinte Manager Horst Heldt hinterher und gab preis: „Wir haben zuletzt schon viel mit ihm gesprochen und müssen ihn weiter unterstützen.“
Heldt fordert daher einen gewissen Welpenschutz für den immer noch sehr jungen Weltmeister. Damit Draxler sein volles Potenzial für Schalke entfalten könne, sollte man ihn tunlichst nicht ständig mit zu hohen Erwartungen überfrachten. „Wir dürfen Julian nicht in eine Drucksituation bringen“, mahnt der Ex-Profi an.
Überstunden bei der Dopingprobe Draxler hatte nach dem 0:1 in Leverkusen sogar noch eine unerwünschte Nachspielzeit zu absolvieren. Er und Kapitän Benedikt Höwedes waren zur Dopingkontrolle ausgelost worden und konnten die Heimreise erst eine Stunde nach den Teamkollegen antreten. Manchmal kommt einfach alles zusammen ...