Als das Supertalent beim FC Schalke 04 nicht gleich so einschlug wie erwartet, hatte sich VfL Bochums Trainer Peter Neururer gemüßigt gefühlt, den Wechsel Leon Goretzkas als verfrüht zu kritisieren. "Er wäre besser noch ein oder zwei Jahre bei uns geblieben", meinte Neururer im Januar am Rande des Bochumer "Hallenzaubers", dem Fußball-Turnier der VfL-Fanclubs, und ergänzte: „Schalke hätte ihn kaufen, aber noch einige Zeit für uns spielen lassen sollen. Das wäre für ihn und für Schalke besser gewesen."
Bis dahin hatte Goretzka in der Tat auf Schalke noch nicht den Durchbruch geschafft und war lediglich auf acht Bundesligaeinsätze gekommen, davon nur einer von Beginn an.
Nach einer Mandeloperation zu Beginn dieses Jahres aber konnte das Supertalent endlich durchstarten und ließ in der Rückserie sein herausragendes Potenzial aufblitzen. Heldt fand den Rat aus der Nachbarstadt schon damals eher so mittel und erklärte nun süffisant: "Im Fall Goretzka sind einige eines Besseren belehrt worden."
Ohne einen Namen zu nennen, dürfte jeder wissen, wer gemeint war. Heldt führte aus: "Wir mussten nicht gerechtfertigte Kritik über uns ergehen lassen. Dabei ist die Verpflichtung komplett aufgegangen und mündet im ersten Länderspiel."
Ob der VfL Bochum durch Goretzkas voraussichtlichem Debüt in der deutschen A-Nationalelf am Dienstag gegen Polen einen erneuten finanziellen Nachschlag erhält, wollte Heldt nicht verraten. "Weiß ich nicht", sagte er nur. Das heißt so viel wie: ja!