Die zurückliegende Saison bezeichnete der Kaiser als "sehr, sehr merkwürdig mit vielen Ups and Downs", aber einem "verdienten Meister" VfB Stuttgart: "Der VfB hat´s vorgemacht. Man hat auf die Jugend zurückgegriffen und gezielt Spieler dazugekauft, die der Mannschaft ein Gesicht geben können. Der Motor ist recht stotterig angelaufen, aber gegen Ende der Vorrunde hat man gemerkt, hoppla, man kann mit den anderen mithalten. Die Leistung hat man dann in der Rückrunde bestätigt oder sogar noch verbessern können. Und man hat davon profitiert, dass Bayern, Bremen und Schalke nicht konstant genug waren."
Lob vom "Kaiser": Mario Gomez. (Foto: firo)
Schalke 04 und Werder Bremen seien im Titelrennen an ihren Nerven und die Bremer zusätzlich an der Unruhe um Miroslav Klose und Torsten Frings gescheitert. Beim FC Bayern habe man die Situation unterschätzt. "Diese Kritik müssen wir uns alle gefallen lassen. Wir haben nicht den nötigen Ersatz für Michael Ballack und Ze Roberto gefunden", sagte der 61-Jährige. Als positive Überraschungen bezeichnete Beckenbauer den DFB-Pokal-Finalisten und UEFA-Cup-Teilnehmer 1. FC Nürnberg sowie Aufsteiger Energie Cottbus. Vor den Spielern nannte er vor allem den Stuttgarter Mario Gomez. "Gomez ist in seiner ersten Saison Nationalspieler und Meister geworden. Er hat es besonders verdient genannt zu werden", sagte Beckenbauer und fügte hinzu: "Was weh tut, ist der Abstieg des Traditionsklubs Borussia Mönchengladbach."
In der kommenden Saison erwartet er die großen Vier erneut im Titelrennen, und von seinem runderneuerten FC Bayern erhofft er sich nicht weniger als den Gewinn der Meisterschaft und des UEFA-Pokals. Mit welchem Personal das geschehen soll, ließ sich Beckenbauer nicht entlocken: "Die Transferentwicklung ist noch nicht abgeschlossen, es ist einiges unter Dach und Fach, aber Namen zu nennen, wäre noch zu früh, gerade bei den Ausländern."