Ein klassischer Außenseiter ist der russische Spitzenklub jedoch mitnichten. Zu reich ist die Auswahl großer Namen – und der Verein selbst. Wer völlig problemlos stolze 55 Millionen Euro für den brasilianischen Angreifer Hulk an den FC Porto überwiesen hat und dazu noch kurzerhand 40 Millionen Euro für den belgischen Mittelfeldspieler Axel Witsel ausgeben durfte, für den ist ein Winter-Transfer von Jose Salomon Rondon natürlich eine Leichtigkeit.
"Sie haben Kracher in ihren Reihen"
18 Millionen Euro überwies Dietmer Beiersdorf, früher unter anderem als Sportchef beim Hamburger SV tätig und inzwischen in dieser Funktion bei Zenit St. Petersburg beschäftigt, für den kolumbianischen Torjäger, der die ohnehin schon erstklassige Offensive der Russen noch einmal aufgewertet hat. „Sie haben Kracher in ihren Reihen, die in jeder Mannschaft spielen können“, weiß Nuri Sahin, der großen Respekt vor Zenit zum Ausdruck bringt, wenn er sagt: „Wir werden alle Hände voll zu tun haben.“
Dank der finanziellen Unterstützung des staatlich kontrollieren Energiekonzerns Gazprom, kann Zenit den Transfermarkt fast nach Belieben durchforsten und Topstars in seinen Kader locken. In Verbindung mit dem italienischen Trainer Luciano Spalletti, der seine Mannschaft „zu 100 Prozent bereit“ für das Duell mit dem BVB bezeichnet und als taktisches Genie gilt, ist Zenit für die angeschlagenen Dortmunder ein gefährlicher Gegner.Vergleichsweise milde Temperaturen
Immerhin dürfte eine potenzielle Gefahr, die die Schwarzgelben unmittelbar nach der Auslosung ausgemacht hatten, keine allzu große Rolle spielen: das Klima. Die befürchtete Kältewelle mit Temperaturen von bis zu minus 20 Grad ist ausgeblieben, dafür werden nun vergleichsweise milde minus zwei Grad als Tiefstwert vorhergesagt. Insofern sollte zumindest der Untergrund in einem passablen Zustand sein. „Das Spielfeld wird in einem zufriedenstellenden Zustand sein“, erklärte Vladimir Litvinov, Direktor des Petrowski-Stadions. Doch angesichts der geballten Offensivpower, über die Zenit verfügt, dürfte Väterchen Frost ohnehin die geringste Sorge des BVB sein.