Koller fügte hinzu: „Wir haben einen guten Lauf, den sollten wir uns nicht kaputt machen. Schließlich bieten die letzten Partien noch eine Möglichkeit, ein schönes Urlaubsgeld zu verdienen.“
VfL-Trainer Marcel Koller hofft, dass Drobny bleibt. Insider schätzen die Chancen jedoch bei gerade einmal 50 Prozent. (Foto: firo)
Worte, die offensichtlich auf fruchtbaren Boden gefallen sind, denn Kollers Truppe spurtete in den beiden Übungseinheiten: „Da ist kein Nachlassen zu erkennen.“ Kollers Forderung ist relativ einfach zu begreifen: „In Hamburg brauchen wir die gleiche Laufbereitschaft, die gleiche Konzentration und noch ein wenig mehr Ruhe bei Ballbesitz. Wir haben die Rettung in den Füßen.“
Deshalb schaut Koller am Samstag auch nicht auf die Anzeigetafeln der AOL-Arena, um zu sehen, ob Aachen und Mainz verlieren, sondern richtet sein Augenmerk ganz allein auf das Spiel seiner Mannschaft: „Wir wollen gewinnen, wir spielen auf Sieg.“ Damit beugt er zugleich Spekulationen vor, dass die beiden Tabellennachbarn mit einem Remis bei bisher 39 Zählern wohl gerettet wären. Koller klar und deutlich: „Es gibt keinen Nichtangriffspakt. Ich habe keinen Bock darauf, dass meine Jungs den Ball hin und her schieben und auf den Abpfiff warten.“
Das wird die Fans freuen, die in großer Schar an die Elbe reisen und ihre Mannschaft, die zuletzt vor zwei Jahren am letzten Spieltag mit 1:0 gewann (Tor: Momo Diabang), unterstützen. Koller: „Da haben wir auch eine gewisse Verpflichtung.“
Dann schaute der 46-Jährige doch noch einmal auf den letzten Freitag zurück: „Das war ohne Frage die perfekteste Mannschaftsleistung und am Gegner gemessen unser bestes Saisonmatch. Das hat mich auch ein wenig stolz gemacht.“ Dass dieses Derby aber auch purer Stress war, zeigt eine Anekdote, die der Ex-Kölner zum Besten gab: „Als die Interviews und die Pressekonferenz vorbei waren, schaute ich auf die Uhr und es war Mitternacht und ich wusste gar nicht, was wir für einen Wochentag hatten. Dann habe ich doch gemerkt, dass es ein Freitag-Spiel war.“
Koller kann die Aufgabe in Hamburg lockerer angehen als zuletzt, doch gerade das versucht er seinem Team auszutreiben. „Es scheint zu funktionieren. Wir müssen jetzt wieder die nötige Anspannung aufbauen“, fordert Koller. Dann unterstreicht der Trainer noch einmal, wie bedeutend es wäre, Jaroslav Drobny, der von Hertha BSC umworben wird, zu halten. „Das wäre extrem wichtig. Ich habe ein paar Mal mit ihm gesprochen. Ich halte es für verdammt nötig, alles zu tun, damit er bleibt.“
Nach RS-Informationen liegt Drobny ein unterschriftsreifes Angebot vor, Insider schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass er bleibt auf 50 Prozent.
Natürlich laufen bei Stefan Kuntz derzeit die Planungen für die kommende Serie auf Hochdruck. Nach dem Verlust von Theofanis Gekas und Zvjezdan Misimovic hält Koller ganz eindeutig fest: „Wir brauchen mehr Torgefahr. In der nächsten Saison müssen sich die Treffer auf mehrere Schultern verteilen.“ Klingt nachvollziehbar, denn einen Gekas findet man nicht jedes Jahr.