Startseite » Fußball » 1. Bundesliga

Phantom-Tor
Torlinien-Technik der große Gewinner

Phantom-Tor: Torlinien-Technik der große Gewinner
FC Augsburg
FC Augsburg Logo
15:30
Borussia Dortmund Logo
Borussia Dortmund
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Das Phantom-Tor war beste PR für die Einführung der Torlinien-Technik. "Unser Torliniensystem überwacht die Torlinie vollständig zwischen beiden Pfosten und der Latte.

Nur wenn der Ball durch diesen virtuellen Vorhang von vorne - also nicht durch ein Außennetz von der Seite - ins Tor kommt, wird dem Schiedsrichter dies klar als Treffer an seine Spezialuhr gesendet und dort angezeigt. Ein sogenanntes Phantomtor ist bei GoalControl- 4D daher absolut nicht möglich", sagte denn auch GoalControl-Geschäftsführer Dirk Broichhausen dem SID.

Das Nichttor von Kießling zum 2:0 von Bayer bei 1899 Hoffenheim (2:1) am Freitagabend hätte GoalControl dem Referee somit als solches angezeigt. Schiedsrichter Felix Brych (München) wäre eine ganze Menge Ärger erspart geblieben.

Für Ex-Meister-Trainer Felix Magath waren die Vorkommnisse beim Duell zwischen Hoffenheim und Leverkusen wieder einmal Wasser auf seine Mühlen, denn er fordert schon seit langem die Einbeziehung von technischen Hilfsmittel für die Schiedsrichter. "Was jedem TV-Zuschauer sofort mehrfach in allen Varianten und Perspektiven angeboten wird, ist dem Schiedsrichterteam nicht gegeben. Ein einfacher Blick auf Monitor und Zeitlupe hätte ausgereicht, und allen Beteiligten wäre diese fatale Fehlentscheidung erspart geblieben", schrieb der zweimalige Vize-Weltmeister auf seiner Facebook-Seite.

Stattdessen plage man sich wieder tagelang mit Debatten über ein Phantomtor. Magath: "So etwas muss längst nicht mehr sein. Wie lange wollen wir uns im Fußball die Ignoranz gegen die Unterstützung von vorhandenen technischen Mitteln eigentlich noch antun?"

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) sieht die Systeme indes als nicht ausgereift an und lehnt eine Einführung der Torlinien-Technik zurzeit ab. Dabei spielt sicherlich auch die unterschiedliche Auffassung des Weltverbandes FIFA und der Europäischen Fußball-Union (UEFA) eine Rolle. Während die FIFA voll und ganz für technische Hilfsmitteln plädiert, ist UEFA-Präsident Michel Platini ein Verfechter des Einsatzes von Torrichtern. Allerdings konnten diese zusätzlichen Referees bislang kein zufriedenstellendes Ergebnis liefern.

GoalControl, das von einem Unternehmen aus Würselen entwickelt wurde, ist der offizielle Torlinien-Technik-Partner der FIFA. Beim Confed Cup im Sommer in Brasilien kam das System erstmals bei einem Großereignis zum Einsatz. Auch bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Brasilien wird es eingesetzt und soll die Schiedsrichter bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen.

14 Hochgeschwindigkeitskameras, die etwa unter dem Stadiondach angebracht werden, erfassen die Position des Balles in drei Dimensionen - das gesamte Spiel über. Überquert der Ball die Torlinie komplett, empfängt die Uhr des Schiedsrichters in weniger als einer Sekunde ein verschlüsseltes Signal. Nur fünf Millimeter beträgt die Messtoleranz, die FIFA hätte maximal drei Zentimeter erlaubt. GoalControl kann die Position des Balles sogar errechnen, wenn dieser von Spielern verdeckt wird.

Brych hatte am Freitagabend das Tor von Kießling anerkannt, obwohl der Kopfball ans Außennetz und von dort durch ein Loch in den Maschen ins Tor gelangt war. Kießling hatte zunächst vor Enttäuschung die Hände vors Gesicht gehalten und erst in den Torjubel eingestimmt, als er von Teamkollegen zum vermeintlichen Treffer beglückwünscht wurde.

In den Niederlanden und in England wird dagegen auf das Hawkeye, dem Konkurrenten von GoalControl aus Großbritannien, gesetzt. Dieses System wird bereits seit vielen Jahren im Profi-Tennis mit Erfolg eingesetzt. Erst Ende September hatte es in der niederländischen Ehrendivision den ersten Feldversuch bei einem Meisterschaftsspiel mit dem Hawkeye gegeben.

Deine Reaktion zum Thema

Spieltag

1. Bundesliga

1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel