Wiesinger strich den 32-Jährigen für das Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Tabellenführer Borussia Dortmund aus dem Kader. Balitsch darf sogar beim Abschlusstraining am Freitag nicht dabei sein.
Balitsch ab Sonntag wieder im Training
"Ich will die Spieler um mich haben, von denen ich der Meinung bin, dass sie uns gegen Dortmund sportlich weiterhelfen", begründete der Club-Coach die ungewöhnlich harte Maßnahme. Er verzichte auf Balitsch, mit 334 Spielen einer der erfahrensten Profis der Liga, aus "sportlichen Gründen. Ich habe die letzten Eindrücke noch einmal wirken lassen und diese Entscheidung getroffen", sagte Wiesinger am Donnerstag.
Am Sonntag soll Balitsch wieder am Training der Franken teilnehmen. Doch wie es mit dem ehemaligen Nationalspieler, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, weitergeht, ist derzeit offen. In der vergangenen Saison hatte der defensive Mittelfeldspieler nur einmal wegen einer Gelbsperre gefehlt, in dieser Spielzeit stand er in den bisherigen fünf Begegnungen immer in der Startformation.
"Müssen die Ärmel hochkrempeln"
Mit nur drei Punkten aus fünf Spielen hat der FCN einen Fehlstart hingelegt. "Das ist zu wenig, da müssen wir nichts schönreden", sagte Wiesinger. Ausgerechnet gegen den Champions-League-Finalisten soll nun die Wende eingeläutet werden. "Wir müssen jetzt die Ärmel hochkrempeln und aufhören zu reden. Wir müssen an unsere Stärken glauben und die auch zeigen. Wir haben etwas gutzumachen", unterstrich der 40-Jährige, der in dieser Woche sogar den trainingsfreien Tag strich, um der Mannschaft den Ernst der Lage deutlich zu machen.
Trotz der prekären Situation beim neunmaligen Meister will Wiesinger, der weiter auf Markus Feulner (Erkältung) verzichten muss, von der Vereinsführung "klare Signale" erhalten haben, "dass die Rückendeckung da ist". Für ihn gehöre "der Druck dazu, das ist Motivation und treibt mich an".
Sportvorstand Martin Bader sprach seinem Trainer in dieser Woche mehrmals das Vertrauen aus. Er werde "den Teufel tun und Michael jetzt in irgendeiner Form schwächen", sagte er auch am Donnerstag im kicker. In der Nürnberger Zeitung betonte zudem Aufsichtsratschef Klaus Schramm nach einer Sitzung des Gremiums: "Kein einziges Mitglied ist dafür, ihn abzulösen. Wir stehen alle voll und ganz zu ihm. Aber es muss ihm jetzt gelingen, die Mannschaft wieder ins richtige Lot zu bringen."