Für Jose Mourinho gab es in der 78. Minute nur eine richtige Entscheidung. „Er hätte Hummels vom Platz stellen müssen“, ärgerte sich der Real-Coach über Schiedsrichter Howard Webb. Was war passiert? Mats Hummels hatte einen Schuss vor dem eigenen Strafraum mit der Hand abgeblockt und damit eine möglicherweise gute Torchance der Spanier verhindert. „Eine Rote Karte war das in meinen Augen auf keinen Fall“, meinte der Beschuldigte hinterher, gab aber gleichwohl zu, dass er sich über „eine Gelbe Karte und einen Freistoß“ nicht beschwert hätte – was übrigens die richtige Entscheidung gewesen wäre.
"Sind blitzsauber geblieben"
Mourinho mochte dies nicht akzeptieren und bezichtigte stattdessen den Unparteiischen, kurz seine Neutralität verloren zu haben. „In diesem Moment war Webb kein Schiedsrichter, er war ein Mensch. Er hat gedacht, dass Hummels in einem möglichen Finale gesperrt wäre. Deshalb hat er ihm nicht die Rote Karte gezeigt.“
Jürgen Klopp ließ sich, freilich aus der Position des Siegers heraus, nicht auf derlei Diskussionen ein. Zwar betonte der BVB-Coach, dass Sergio Ramos, der gegen Robert Lewandowski mehrfach am äußersten Rand der Legalität verteidigte, „mindestens sieben Gelbe Karten“ hätte sehen müssen, zog ansonsten aber ein unmissverständliches Fazit: „Wir sind bis zum Schluss blitzsauber geblieben und verdient ins Finale eingezogen.“
Das konnte dann auch Mourinho nicht leugnen, der zum Abschluss seiner Analyse zugeben musste, dass es sich seine Mannschaft selbst verbockt hatte: „Wenn wir mit der Haltung, die wir dieses Mal gehabt haben, in Dortmund gespielt hätten, hätten wir keine Aufholjagd nötig gehabt.“