„Die Zeit ging am Ende einfach nicht rum“, fand Kevin Großkreutz. Zwar dürfe es nicht passieren, dass es noch einmal so knapp wurde, doch Großkreutz und Kollegen war das letztlich „relativ egal.“ Da der Dauerläufer der einzige BVB-Spieler mit zwei Gelben Karten auf dem Konto war, musste er besonders aufpassen, nicht für das Finale gesperrt zu werden. „Ich habe vor dem Spiel viele SMS von Freunden bekommen, die sagten, ich solle bloß nicht die dritte Gelbe Karte kassieren, aber im Spiel habe ich das komplett ausgeblendet, da musste ich der Mannschaft helfen.“ Letztlich gelang ihm beides: der Mannschaft helfen und die Sperre vermeiden.
Für Neven Subotic war dieses Spiel „das schwerste Stück Arbeit, an das ich mich erinnern kann.“ Dass der Einzug ins Finale der Champions League etwas ganz besonderes ist, merkte der Serbe auch bei facebook: „Mir schreiben jetzt sogar meine Freunde aus der Highschool in Amerika. Die gucken gar kein Fußball und bekommen es trotzdem irgendwie mit.“
Dortmunds Kapitän Sebastian Kehl wünscht sich ein wenig mehr Zeit zu genießen, doch die ist nicht da: „Das blöde im Fußball ist: Man feiert - wie gegen Malaga - aber irgendwie ist am nächsten Tag schon wieder Training und am Wochenende geht es weiter. Da bleibt keine Zeit zu realisieren, was wir erreicht habe.“
Dabei hatte Jürgen Klopp seinen Schützlingen ausdrücklich erlaubt, mit dem einen oder anderen alkoholhaltigen Getränk anzustoßen. Ausarten wird das aber sicher nicht, schließlich hat der BVB eine bessere Droge intus, fand zumindest Roman Weidenfeller: "Der Trainer hat uns den kleinen Finger hingehalten und wir werden im sicher nicht die Hand abreißen. Der Rausch vom Spiel reicht noch aus."
Mats Hummels, im Hinspiel noch der Unglücksrabe, dieses Mal einer der besten Borussen, erinnerte im Moment des Triumphs an die Entwicklung, die der BVB in den letzten Jahren genommen hat: "Der Weg, den wir gegangen sind, macht die Leistung so besonders. Wir kommen nicht aus diesen Welten. Wir haben uns jedes Jahr noch einen schritt verbessert."
Kurz bevor Jürgen Klopp alle seine Spieler zur Abfahrt rief, fasste Marco Reus den Abend zum Abschluss in einem Satz zusammen: „Besser jetzt verlieren, als im Finale.“