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Steuerhinterziehung
"Wünsche ihm, dass er da heil herauskommt"

Nach Selbstanzeige: Daum zeigt Mitgefühl für Hoeneß
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Uli Hoeneß' alter Erzfeind Christoph Daum hat äußerst verwundert auf die Steuer-Affäre um den Präsidenten des deutschen Rekordmeisters Bayern München reagiert.

"Die Nachricht hat mich absolut überrascht. Das hätte ich ihm niemals zugetraut, vor allem nicht, wenn man sieht, wie Uli Hoeneß in vielen Situationen seines Lebens aufgetreten ist", sagte Daum dem SID am Samstag. Hoeneß habe sich "schließlich zu einer absoluten moralischen Instanz aufgeschwungen. Ich hätte so etwas niemals vermutet", sagte Daum.

Hoeneß hatte 2000 mit seinen Äußerungen den Kokain-Skandal um Daum angestoßen - nun kämpft er selbst mit einer Affäre. Hoeneß hat beim Finanzamt Selbstanzeige wegen eines nicht ordnungsgemäß deklarierten Kontos in der Schweiz erstattet. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung.

Daum, der 2000 Bayer Leverkusen trainierte und Bundestrainer werden sollte, reagierte ohne Genugtuung. "Hoeneß tut mir leid. Ich bin nicht derjenige, der mit dem Zeigefinger auf andere Menschen zeigt. So möchte ich nicht leben. Ich verspüre Mitgefühl für ihn und hege keinen Groll", sagte der 59-Jährige. Er wisse sehr genau, was Uli Hoeneß "alles für den deutschen Fußball und die Gesellschaft geleistet" habe: "Ich hoffe und wünsche ihm deshalb von Herzen, dass er da heil wieder rauskommt."

"Felsbrocken im Glashaus"

Die frühere Leichtathletin Sylvia Schenk hat in ihrer Funktion als Sportbeauftrage bei Transparency International indes harte Kritik an Hoeneß geübt. "Wenn er Herrn Blatter angreift und fordert, dass dieser den FIFA-Saustall endlich aufräumen soll, aber selbst Geld an der deutschen Steuer vorbeibringt, dann schmeißt Uli Hoeneß hier mit Felsbrocken aus dem Glashaus", sagte die 60-Jährige der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und nahm damit Bezug auf die von Hoeneß oftmals vorgetragene Kritik am Fußball-Weltverband und dessen Präsidenten Joseph S. Blatter.

"Dieser Fall ist auch ein Schlag gegen den ganzen Sport, der gerade auf verschiedenen Gebieten um seine Glaubwürdigkeit kämpft", sagte Schenk: "Die Glaubwürdigkeit von Hoeneß ist extrem erschüttert. Es wird sicher ganz schwer sein für ihn, da wieder herauszukommen."

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