"Mit der Mitarbeit bin ich sehr zufrieden. Die Leistungen sind ordentlich", lobt Koller das Engagement seiner Schützlinge. Am heutigen Donnerstag müssen sie noch zwei Mal ran, Freitag Morgen ebenso, dann gewährt der Coach seinen Schützlingen zweieinhalb freie Tage.
Koller: "Sie sollen noch einmal völlig vom Fußball abschalten, wegfahren, sich etwas anderes anschauen, einmal für kurze Zeit den ganzen Stress im Abstiegskampf abschütteln." Der Schweizer hat auch einiges vor: "Ich sehe mir ein Länderspiel an und schaue nach der ein oder anderen Verstärkung." Wohin sein Weg führt, wollte er partout nicht verraten, nur eins ist klar: In seine Heimat geht es nicht, wie er mit einem Schmunzeln verrät: "Da findet keine Partie statt, die sind in Amerika unterwegs." Koller ist diese Unterbrechung vom Liga-Alltag sehr wichtig, denn er weiß: "Von da an gibt es keine längere Pause mehr, dann haben wir acht Endspiele vor der Brust, das wird knüppelhart."
Dass der VfL auch nach diesen Final-Begegnungen noch als Erstligist dasteht, dafür investiert der Coach eine Menge, auch wenn er es nicht zugibt. Keine Minute, in der er nicht tüftelt und grübelt, wie man zum Beispiel die nächste Heimpartie gegen Hannover 96 gewinnen kann. Koller hat seine Ohren und Augen überall. Während der VfL am letzten Samstag in Wolfsburg kickte, nahmen Spione Hannover, Leverkusen, Schalke und Stuttgart unter die Lupe. Koller: "Wir überlassen nichts dem Zufall."
Deshalb greift der 46-Jährige auch immer dann ein, wenn seine Spieler in den Medien überhart kritisiert werden. So wie es am vergangenen Wochenende Pavel Drsek erging, dessen Vertrag sich just am Samstag mit dem 20. Einsatz mittlerweile um ein weiteres Jahr (bis zum 30.6.2008) verlängert hat. Koller: "Ich finde es nicht in Ordnung, dass Pavel für die Treffer alleine verantwortlich gemacht wird. Beim ersten Tor habe ich mindestens drei weitere Akteure entdeckt, daran entscheidenden Anteil hatten." Ein wenig gewundert hat sich der Coach auch über die Aussage von Zvjezdan Misimovic, der nach dem Abpfiff erklärte, dass die offensive Spielweise dem VfL gar nicht liege und es falsch war, mit Wolfsburg mitzuspielen.
Koller: "Das verstehe ich nicht. Wir sind ja nicht ausgekontert worden. Wir waren bei allen Gegentreffern in der Abwehr in Überzahl, das hatte also nichts mit unserer Ausrichtung zu tun." Nach dem trainingsfreien Wochenende hofft Koller dann vom kommenden Montag an mit dem nahezu kompletten Kader in die heiße Phase der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Hannover 96 zu gehen. Lediglich um Theofanis Gekas, der am Donnerstag-Nachmittag zurück erwartet wird, muss sich der Trainer sorgen. Koller: "Da bin ich ganz froh, dass wir erst am Sonntag gegen Hannover spielen und so Fanis einen Tag mehr zur Regeneration hat."
Mittlerweile amüsiert reagiert Koller auf die täglich neuen Meldungen um seinen griechischen Torjäger. Nach Dortmund, Stuttgart und Leverkusen meldet jetzt auch der VfL Wolfsburg Interesse an. Koller: "Das könnten wir beliebig fortsetzen. Ich kenne mindestens 20 andere Clubs, die ihn auch gerne haben möchten. Aber wenn wir drin bleiben, hat sich die Sache für alle wohl erledigt."