Vielmehr werden Kleinigkeiten wortgewandt ironisiert und überspitzt. So lautetet ein Teil des Eintrags in der 81. Minute, als Nuri Sahin für Ilkay Gündogan ins Spiel kam, folgendermaßen: „Seht her, Mourinho, Fergie, Jupp! Der Junge war vor zwei Jahren noch unser Bester, und jetzt? Kriegt er hier die Gnadeneinwechslung. Weil ich es kann.“
Sahins Chance beim Derby?
Nun ist die Realität durch das Wort „Gnandeneinwechslung“ auch in diesem Fall freilich übertrieben scharf gezeichnet, doch wie so oft enthält eben auch diese Aussage einen wahren Kern. Jürgen Klopp schwelgt bei der Besetzung seines defensiven Mittelfelds derzeit im Luxus und kann es sich erlauben, Sahin, der bei seinem Weggang unverzichtbar erschien, auf der Bank zu lassen. Zu ausgereift, zu stilbildend ist inzwischen die strategische Spielweise von Ilkay Gündogan, zu wichtig ist die richtige Balance, die durch die defensiver denkenden Sebastian Kehl und Sven Bender gewährleistet ist.
Doch ausgerechnet beim Revierderby gegen Schalke 04 drohen die beiden Letztgenannten auszufallen. Den Kapitän handicapt ein Rippenanbruch aus dem Spiel gegen Hannover, Bender verletzte sich am Dienstag am Sprunggelenk. Zwar beißt „Manni“ oft auf die Zähne, doch dürfte auch für das Duell mit Schalke das gelten, was ihn schon in der Halbzeit des Donezk-Spiels dazu bewogen hat, den Platz zu verlassen: „Wenn ich in einem so wichtigen Spiel humpele, schade ich der Mannschaft.“
Für Sahin, der bislang lediglich beim 1:4 gegen den Hamburger SV in der Startelf stand, könnte das die Chance sein, sein Können mal wieder über 90 Minuten unter Beweis zu stellen und zu zeigen, dass er ganz sicher keine „Gnadeneinwechslungen“ braucht.