Knapp eine Woche nach der brutalen Attacke setzt Danielsmeyer auf eine stärkere Sensibilisierung der Stadionbesucher für das herrschende Problem mit Rechtsextremisten in der Dortmunder Fanszene. „Viele sind wachgerüttelt worden und haben erkannt, dass Politik nicht ins Stadion gehört“, schildert der Mitarbeiter des Fanprojekts die Reaktionen. „Es war für viele eine Warnsignal. Darum hoffe ich, dass die verrückte Aktion positive Folgen für die Fanszene hat. Wir können das Problem nur bekämpfen, wenn alle Kräfte zusammenwirken.“
Vorfall als Chance nutzen
Das Engagement, dass Borussia Dortmund inzwischen bei der Bekämpfung radikaler Tendenzen zeigt, lobt Danielsmeyer zwar ausdrücklich, er verkennt jedoch nicht die Tatsache, dass der Verein der Problematik viel zu lange zu wenig Beachtung geschenkt hat: „Den Vorwurf, zu spät reagiert zu haben, müssen sie sich gefallen lassen. Andererseits ist jetzt die Chance da, gegen das Problem noch ernsthafter und noch gezielter vorzugehen.“
Danielsmeyer waren beim Champions-League-Spiel in Donezk zwei Personen auf die Stadiontoilette gefolgt. Dort wurde der Sportwissenschaftler von den Tätern niedergeschlagen und getreten. Zuvor war bereits der BVB-Fanbeauftragte Jens Volke mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden. Gegen die insgesamt dreiköpfige Gruppe, ein Vater mit seinen beiden Söhnen aus Castrop-Rauxel, wurde Strafanzeige gestellt. Laut Auskunft der Polizei Dortmund ermittelt der Staatsschutz.
Gesundheitlich ist Danielsmeyer, der ärztlich behandelt werden musste, wieder genesen. „Mir geht es gut“, versichert er. „Ich habe großes Glück gehabt, dass meine Hilferufe gehört wurden und ich sofort Unterstützung bekommen habe.“