Die heimschwache Eintracht indes tankte durch den Dreier ein Selbstvertrauen, bleibt aber vor der Länderspielpause weiter in Abstiegsgefahr. Christoph Preuß (78.) erzielte per Fallrückzieher das Tor des Tages. Erstmals seit neun Jahren verloren die Bayern in der Main-Metropole. Vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena ließen beide Teams besonders in der ersten Halbzeit die Passgenauigkeit vermissen und leisteten sich viele Fehlpässe.
Zwar begannen die Gastgeber in einer ingesamt enttäuschenden Partie mutig, konnten die Bayern-Defensive aber nur selten in Bedrängnis bringen. Der nach einer Rücken- und Oberschenkelverletzung wiedergenesene Ex-Nationalkeeper Oliver Kahn blieb im ersten Abschnitt quasi beschäftigungslos, während sein Gegenüber Oka Nikolov im Frankfurter Gehäuse gleich zweimal gegen Bayern-Stürmer Roy Makaay (33./37.) retten musste. Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel hatte das Mittelfeld nach dem Ausfall von Leistungsträger Albert Streit (Rachen-Infektion) umgekrempelt und setzte überraschend auf eine Abwehr-Dreierkette mit dem Brasilianer Chris als Chef. Die Rolle von Antreiber Streit übernahm der emsige Michael Fink, der bezeichnenderweise auch an der besten Chance der Hessen in den ersten 45 Minuten beteiligt war.
Doch den Schuss des völlig freistehenden Preuß aus elf Metern blockte Münchens Außenverteidiger Willy Sagnol in höchster Not und rettete zur Ecke (28.). Eine Woche nach dem Unentschieden gegen Werder Bremen (1:1) präsentierte sich die Hitzfeld-Elf trotz leichter Überlegenheit alles andere als in meisterlicher Form. Weder der von einer Grippe genesene englische Nationalspieler Owen Hargreaves noch der Niederländer van Bommel konnten im Spielaufbau zunächst entscheidende Akzente setzen.
Zudem spielte Nationalstürmer Lukas Podolski, der zum vierten Mal in Folge in der Startelf des Doublegewinners stand, eine Woche vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien in Prag weit unter Form. Der 21-Jährige wurde dann auch in der 68. Minute ausgewechselt. Auch nach dem Wechsel blieb der Favorit vieles schuldig und hatte Glück, dass Eintracht-Stürmer Michael Thurk nach einem Traumpass von Benjamin Köhler (58.) aus zehn Meter den Bayern-Kasten nur knapp verfehlte.