Nach dem erneuten Rückschlag brechen vor allem für den zuletzt in die Kritik geratenen Hertha-Trainer Falko Götz schwere Tage an. Vor 51.831 Zuschauern gingen die Berliner, bei denen Yildiray Bastürk nach seiner Innenbandverletzung zunächst nur auf der Bank saß, die Partie couragierter an und erspielten sich im ersten Durchgang mehrere Großchancen.
Kevin Boateng und Gilberto zogen im Mittelfeld zunächst gekonnt die Fäden, im Angriff hatte alleine Marko Pantelic vor der Pause drei gute Möglichkeiten (8., 38., 42. ). Bei seinem letzten Versuch hätte Schiedsrichter Jochen Drees (Mainz) auf Elfmeter entscheiden müssen, da Kevin McKenna eindeutig am Pantelic-Trikot zog. Die Cottbuser, bei denen der starke Gerhard Tremmel den etatmäßigen Keeper Tomislav Piplica (Gehirnerschütterung) vertrat, konzentrierten sich lange Zeit auf Defensivarbeit. Erst zum Ende der ersten Halbzeit ergaben sich für die Brandenburger Torchancen. Timo Rost scheiterte mit Distanzschüssen (27., 34.) und Vragel da Silva köpfte in der 31. Minute nur knapp am Berliner Gehäuse vorbei.
Zur zweiten Halbzeit erwischten die Lausitzer einen Auftakt nach Maß. Vlad Munteanu setzte in der 47. Minute Francis Kioyo auf dem linken Flügel ein, und dessen Hereingabe brauchte Sergiu Radu aus kurzer Distanz nur einzuschieben. Sowohl Simunic als auch Jerome Boateng sahen auf Seiten der Hertha bei dieser Aktion nicht gut aus. Nach dem Rückstand forcierte die Hertha die Offensivbemühungen, doch gute Torchancen blieben zunächst Mangelware. Sobald die Gastgeber in die Nähe des Fünfmeter-Raumes kamen, war meist der umsichtig und ruhig agierende Tremmel zur Stelle. Auch mit der Hereinnahme von Bastürk in der 63. Minute wurde das Spiel der Hausherren nicht gefährlicher.
In der 66. Minute übersah der schwache Schiedsrichter Drees einen Kopfstoß des Cottbusers Szelesi gegen Kevin Boateng. In der 81. Minute kamen die Herthaner zu einem Treffer des eingewechselten Ashkan Dejagah, dem der Schiedsrichter aber wegen Handspiels die Anerkennung verweigerte.