Trotz des Unentschiedens allerdings kletterten die Norddeutschen mit 28 Punkten vom 14. auf den zwölften Tabellenplatz. Die Leverkusener (36 Punkte) verpassten damit den Sprung auf einen UEFA-Cup-Platz. Hamburgs Kapitän Rafael van der Vaart hatte es in der 70. Minute in der Hand, für den fünften Sieg der Platzherren in Folge zu sorgen. Der niederländische Nationalspieler scheiterte allerdings mit einem unplatziert geschossenen Handelfmeter am überragenden Leverkusener Torhüter Rene Adler, damit war die größte Siegchance der Gastgeber zunichte.
Vorausgegangen war ein Handspiel von Karim Haggui, das der gut postierte Schiedsrichter Herbert Fandel (Kyllburg) konsequent ahndete. Das Unentschieden war für die Gäste trotz einer äußerst schwachen Anfangsphase am Ende nicht einmal unverdient. Drei Tage nach der 1:2-Niederlage im UEFA-Pokal beim RC Lens konnte die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe in der Schlussphase konditionell noch einmal zulegen und den bis dahin zumeist feldüberlegenen HSV sogar in die Defensive drängen.
Dabei machte die Hamburger Deckung nicht immer einen sicheren Eindruck. Die Westdeutschen hatten allerdings auch Glück, dass sie nicht schon nach 20 Minuten deutlich im Rückstand lagen. Der HSV nämlich erwischte einen sehr guten Start, die Leverkusener konnten sich bei ihrem Torhüter Adler bedanken, dass sie in dieser Phase nicht in Rückstand gerieten. Der 04-Keeper reagierte glänzend gegen Alexander Laas in der 14. und 18. Minute sowie bei einem Kopfball von Bastian Reinhardt nach exakt einer Viertelstunde.
Dem stand nur eine Einschussgelegenheit für den Leverkusener Paul Freier entgegen, der offensive Mittelfeldspieler aber fand bei seinem 14-Meter-Schuss seinen Meister in HSV-Keeper Frank Rost. Das sehr laufintensive Spiel der Platzherren rächte sich ein wenig im zweiten Spieldurchgang. Die Bayer-Truppe wirkte am Schluss körperlich und geistig frischer und brachte die 55.327 Zuschauer in der AOL-Arena in den Schlussminuten mehrfach ins Schwitzen. Trotz seines verschossenen Strafstoßes war van der Vaart zusammen mit Laas stärkster HSV-Akteur.