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Sicheres Stadionerlebnis
Stehplätze, Kontrollen und ein Ehrenkodex

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Bochum: Moppel über das Sicherheitskonzept
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Am 12. Dezember wird über das Konzept "Sicheres Stadionerlebnis" abgestimmt. Der VfL-Fanbeauftragte Dirk "Moppel" Michalowski sieht noch Verhandlungsbedarf.

Wie bewerten Sie die Situation?

Ich arbeite seit 1997 als Fanbeauftragter des VfL Bochum. In den letzten Jahren hat sich mein Tätigkeitsfeld immer mehr in Richtung Stadionsicherheit verschoben. Wir haben inzwischen Sicherheitsbesprechungen vor den Spielen, in der Halbzeit, ich stehe in ständiger Absprache mit der Polizei, den Fanprojekten und den Gremien der anderen Vereine. Davon zu sprechen, der Stadionbesuch ist nicht sicher, ist deshalb völlig absurd. Im Gegenteil, der Stadionbesuch ist sicher und der deutsche Fußball in seinen gesamten Strukturen perfekt aufgestellt. Wir dürfen aber auch einen wichtigen Punkt nicht vergessen: Wer sich prügeln will, der macht das nicht im Stadion, sondern auf An- und Abreisewegen. Hier rufe ich auch die Politik auf, ein gesellschaftliches Problem nicht durch Bundesligavereine lösen zu wollen. Da steckt viel mehr dahinter.

Lehnen Sie das Konzept deshalb durchgehend ab?

Nein! Das Konzept, das am 12. Dezember nicht in Gänze, sondern in allen Einzelpunkten gesondert zur Abstimmung kommt, hat gute Ansätze. Es ist zum Beispiel uneingeschränkt zu begrüßen, wenn der Sicherheitsdienst künftig Qualifizierungsnachweise über absolvierte DFB-Schulungen erbringen muss. Uns sind bei unseren Gastspielen in der 2. Liga im ostdeutschen Raum schon Ordner mit eintätowierten Hakenkreuzen begegnet und auch in Braunschweig haben wir negative Erfahrungen mit Ordnern der Marke Diskotürsteher gemacht. Das müssen wir nicht haben.

Gibt es weitere Ansätze, die Sie positiv bewerten?

Die Selbstverpflichtung der Vereine zu einem offenen und regelmäßigen Dialog mit Vertretern der Fan-Szene ist mit Sicherheit der richtige Ansatz. Ob hierbei das Thema Pyrotechnik weiterhin kategorisch ausgeklammert werden sollte, würde ich zur Diskussion stellen wollen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Dass alle beteiligten Stellen und Netzwerke einen großen Schritt zurück machen und endlich zur Besinnung kommen. Wenn wir so weiter agieren, sägen wir uns selbst den Ast ab, auf dem wir sitzen. Derzeit herrscht ein Bild vom Fußball in der Öffentlichkeit, das unserem Sport nicht gut tut. Ich habe zwar keine Kinder, aber wenn ich welche hätte, hätte ich überhaupt keine Angst, mit ihnen zum Fußball zu gehen. Derzeit wird den Menschen aber aus politischen Gründen etwas anderes suggeriert.

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