"Das ist das erste Mal, dass wir festgestellt haben, dass der Fußball als Bühne für offene politische Agitation benutzt wurde", sagte Kommissariatsleiter Georg Steinert in einem Interview mit dem Online-Portal derwesten.de.
Steinert bezog sich besonders auf Aktionen von Neonazis beim Drittliga-Spiel von Dortmunds Reserve Anfang September bei Rot-Weiß Erfurt und auf die Präsentation eines Solidaritätsbanners zugunsten einer verbotenen Dortmunder Nazi-Organisation beim Bundesliga-Heimspiel der Borussen Ende August gegen Werder Bremen. Nach Angaben des Portals werde außerdem eine altbekannte rechtsradikale Fan-Gruppe wieder aktiver, bei den Krawallen beim Derby gegen Schalke 04 am vergangenen Wochenende sei zudem der Dortmunder Kreisvorsitzende der rechtsextremistischen NPD verhaftet worden. Die Borussia hat inzwischen acht Neonazis, die bei den Vorfällen in Erfurt aufgefallen waren, Stadionverbot erteilt.
Zur Bekämpfung der rechtsradikalen Umtriebe im BVB-Umfeld forderte Steinert, der die Anzahl von Angehörigen der "harten, politischen Szene" unter den Stadionbesuchern auf "vielleicht eine Hand voll" taxierte, die Anhänger der Schwarz-Gelben zur Kooperation mit den Behörden auf: "Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Leute an uns wenden." Der Staatsschützer wies auf das Sorgentelefon seiner Dienststelle für Opfer rechter Gewalt mit der Möglichkeit auch anonymer Hinweise auf Neonazis hin.