Eigschenkt is': Bayern München hat seine Dominanz in der Bundesliga mit einer weiteren Gala deutlich unterstrichen. Während die Münchner ihrem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge mit dem zweiten Sieg zur Wiesn-Zeit ein Geschenk zum 57. Geburtstag machten, wartet der VfL auch nach dem 18. Spiel auf den ersten Sieg in München.
Der grandiose Bastian Schweinsteiger traf vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena bereits zum dritten Mal in dieser Saison (24.). Schon zur Pause hätten die starken Bayern gegen die bis dahin hoffnungslos unterlegenen Niedersachsen deutlicher führen müssen - nur Torhüter Diego Benaglio hielt den VfL im Spiel. Der ehemalige Wolfsburger Mario Mandzukic nutzte erst in der 57. Minute eine seiner zahlreichen Chancen zum 2:0. Mit seinem fünften Ligator für den FCB erhöhte der Kroate für die nie nachlassenden Bayern (65.).
Bei denen schied aber Javi Martínez, der erstmals in der Liga von Beginn an auf dem Feld stand, in der 72. Minute mit einer Verletzung am linken Oberschenkel aus.
Angetrieben von den überragenden Schweinsteiger und Franck Ribéry begannen die Bayern im ICE-Tempo, Wolfsburg war das viel zu schnell. Der VfL lief nur hinterher, vor allem das von Trainer Felix Magath erstmals in dieser Formation aufgestellte defensive Mittelfeld mit Josué und Robin Knoche bekam keinen Zugriff auf den Gegner. Bereits in der dritten Minute hätte Schweinsteiger den Sturmlauf belohnen müssen, doch sein Schuss aus der Drehung aus einem (!) Meter ging an den rechten Pfosten. In der 18. Minute schoss wieder Schweinsteiger den Ball aus rund 25 Metern an den linken Außenpfosten.
Zu diesem Zeitpunkt war das Übergewicht der Bayern für Wolfsburg erdrückend. Die Bilanz nach rund 15 Minuten: 85 Prozent Ballbesitz, 6:0 Ecken für den FC Bayern. Die Wölfe hatten kaum einmal vier, fünf Ballkontakte am Stück, zumal sie in Ballnähe meist in Unterzahl auf den Gegner trafen. Und so war das 1:0 überfällig. Ribéry kombinierte sich auf der rechten, eigentlich von Arjen Robben für den kranken Thomas Müller besetzten Seite durch, legte zurück auf Schweinsteiger - und der hatte aus vier Metern keine Mühe, einzuschieben.
Mandzukic verpasste in der Folge bei Gegenstößen gleich zweimal das mögliche 2:0 (je 33.). In der 37. Minute hatte erneut Mandzukic seine Chance, doch Benaglio war mit starker Parade zur Stelle. Der Schweizer hatte nach einem Zusammenprall mit Robben (19.) eine dicke Beule an der Stirn, die ihn aber nicht an einer guten Leistung hinderte.
Die zweite Halbzeit begannen die Bayern ähnlich furios. Nach nicht einmal zwei Minuten legte Ribéry per Kopf auf Mandzukic auf, der aber genauso an Benaglio scheiterte wie Robben im Nachfassen. Sechs Minuten später hatte Wolfsburg durch den früheren Münchner Ivica Olic, der bis dahin völlig blass geblieben war, seine erste Torgelegenheit, doch Manuel Neuer parierte.
Mandzukic sorgte dann per Kopf für klare Verhältnisse. Zunächst traf er nach einer Flanke von Xherdan Shaqiri, der anstelle von Toni Kroos in der Startelf stand. Dann köpfte er nach Zuspiel von Kapitän Philipp Lahm ein.