Als sich die Drittliga-Mannschaft der Dortmunder Borussia am Mittwoch zur ersten Einheit nach dem Aufstieg traf, da konnte Trainer David Wagner auch einen jungen Mann begrüßen, auf den sie in Dortmund mit Spannung gewartet hatten: Mustafa Amini, 19-Jähriger Australier mit Eltern aus Afghanistan und Nicaragua, den der BVB im vergangenen Sommer verpflichtet, dann aber für ein Jahr an seinen Heimatklub Central Coast Mariners verliehen hatte. „Er ist seit Montag in Deutschland und macht einen richtig aufgeweckten Eindruck“, berichtet Wagner. „Er hat Bock auf die Borussia und will hier so richtig durchstarten.“
Beginnen wird die Zeit beim BVB für Amini mit einem echten Abenteuer-Ausflug. Denn am Freitag wird er sich mit dem Kader der Dortmunder Zweitvertretung auf den Weg nach Schweden machen. Dort, in der Abgeschiedenheit der skandinavischen Fjorde, steht eine ganz besondere Teambuilding-Maßname auf dem Programm. Ohne Elektronik, ohne Strom, ohne Handys wird die Mannschaft dort eine Kanutour absolvieren, verpflegen muss sie sich selber mit geangelten Fischen und Wasser aus Seen. Genächtigt wird (natürlich) in Zelten. „Für die gesamte Mannschaft wird das eine spannende Herausforderung“, sagt Wagner, der zugleich versichert: „Diese Herausforderung nehmen wir genauso an, wie die Herausforderung dritte Liga.“
In dieser wird wohl auch Amini zunächst zum Einsatz kommen, um sich an den deutschen Fußball und an die Borussia zu gewöhnen. Dabei ist er in seiner Heimat trotz seines jungen Alters schon längst ein Star. Er ist U23-Nationalspieler, war bei den Central Coast Mariners, mit denen er in der australischen Meisterschaft erst im Halbfinale scheiterte und an der asiatischen Champions League teilnahm, Stammspieler. „Down Under“ zweifelt niemand daran, dass er den Sprung in den Kader der A-Nationalmannschaft schafft.
Zuvor steht für Amini allerdings ein echter Trainingslager-Marathon an. Denn nach dem Tripp nach Schweden und dem Aufenthalt mit der zweiten Mannschaft im polnischen Ostroda (25. Juni bis 2. Juli) wird er auch mit den Profis ins Trainingslager nach Kirchberg (Österreich) reisen.
Ohnehin werden dann einige Akteure aus dem Kader der zweiten Mannschaft zu Klopps Reisetruppe zählen, die aufgrund des verlängerten Urlaubs für die EM-Fahrer arg ausgedünnt sein wird. Sicher gilt das für Torwart Zlatan Alomerovic, Hoffnungen können sich aber auch Marcel Halstenberg, Jonas Hofmann und Marvin Duksch machen.